Weihnachtsspezialitäten aus aller Welt

Auf einen Blick: Weihnachtsspezialitäten aus aller Welt

Duftendes Gebäck, saftiger Braten oder würziger Punsch – Weihnachten ist ein Fest der Sinne, bei dem ungehemmt geschlemmt werden darf. Während in Deutschland Plätzchen und Glühwein nicht wegzudenken sind, hat man in anderen Länder der Welt eine eigene Vorstellung von weihnachtlicher Kulinarik. Vom Weihnachtsbaumkuchen in Frankreich bis hin zu ungewöhnlichen Cocktailvariationen in Chile – der Kreativität in Bezug auf das leibliche Wohl sind an Weihnachten keine Grenzen gesetzt. Eines haben jedoch alle gemeinsam: Gutes Essen verbindet Menschen und versüßt die besinnlichen Tage mit einer Vielfalt an Leckerbissen. Diese Gerichte führen Sie auf eine kulinarische Weihnachtsreise rund um die Welt.

Bûche de Noël, Frankreich

Kaminfeuer, Weihnachtslieder und gemütliches Beisammensein – so feierten die Franzosen über Jahrhunderte ihr Weihnachtsfest. Um die ganze Nacht Wärme zu spenden, wurde für das Feuer ein riesiges Holzscheit verwendet, das sogenannte Bûche. Die Asche des Scheits wurde aufbewahrt, da man ihr nachsagte, sie schütze das Haus vor bösen Geistern. Nach und nach verschwand diese Tradition, wurde dafür aber durch den Bûche de Noël ersetzt. Dieser aus Biskuitteig bestehende Weihnachtskuchen ist mit Schokolade ummantelt und soll das traditionelle Holzscheit symbolisieren. Meist wird die süße Versuchung mit Pudding oder Buttercreme gefüllt und mit einem Dessertwein serviert.

Hätten Sie es gewusst? Die Tradition des Bûche de Noël reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und war damals in weiten Teilen Europas verbreitet.

Speculaas, Niederlande

Mehl, Butter, Zimt, Nelken, Kardamom, Pfeffer, Ingwer, Muskatnuss und jede Menge Zucker – der niederländische Speculaas verkörpert Weihnachten wie kaum ein anderes Gebäck. Im Vergleich zum in Deutschland erhältlichen Spekulatius ist die niederländische Version meist wesentlich dunkler und geschmacksintensiver. Ursprünglich hieß das flache Gebäck ‚Speculatie‘, was vom lateinischen Wort für ‚erforschen‘ abgeleitet wurde. In der alten niederländischen Sprache hatte das Wort aber auch die Bedeutung ‚Wohlbehagen und Lust‘. So lag der Name Speculaas für die himmlisch duftenden und schmeckenden Kekse auf der Hand. Gerade in der Vorweihnachtszeit ist der mit einer Mandelmasse gefüllte ‚Gevulde Speculaas‘ eine beliebte Spezialität.

Hätten Sie es gewusst? Die Niederländer mögen ihren Speculaas so gerne, dass dieser das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich ist und sogar in Form eines Brotaufstrichs angeboten wird.

Pavlova, Neuseeland

Obwohl an Weihnachten Hochsommer in Neuseeland herrscht, genießt das große Fest dort einen hohen Stellenwert. Die süße Versuchung Pavlova ist in fast jedem Haushalt das klassische Weihnachtsdessert. Der aus geschlagenem Eiweiß, Sahne, Zucker und frischen Früchten bestehende Kuchen enthält zwar nicht die für Weihnachten typischen Gewürze, punktet dafür aber mit einem fruchtig-süßen Geschmack und einer cremigen Note. Besonders ist zudem die Konsistenz: außen knusprig und innen fluffig. Die Geschichte dieser berühmten Leckerei reicht bis in die 1920er-Jahre zurück, als die Ballerina Anna Pawlowa in Neuseeland auftrat. Ihr zu Ehren wurde dieses Dessert kreiert, das visuell an ihr strahlend weißes Kleid erinnert.

Hätten Sie es gewusst? Bis heute streiten Neuseeland und Australien sich darüber, wer das Rezept für die Pavlova erfunden hat. Im Oxford English Dictionary wird jedoch Neuseeland als Ursprungsland der Pavlova genannt.

Colemono, Chile

Weihnachten hat im katholischen Chile einen hohen Stellenwert, was sich in den kulinarischen Traditionen widerspiegelt. Der Cola de Mono, kurz Colemono genannt, besteht aus dem südamerikanischen Branntwein Pisco, Milch, Kaffee, Zucker, Zimt und Nelken. Das Resultat ist ein milchig-süßer Cocktail mit einer weihnachtlichen Gewürznote. Der Ursprung dieses Getränks geht zurück auf den Präsidentschaftskandidaten Pedro Montt, der im Jahr 1900 die Wahl knapp verlor. Sein Gegner zelebrierte den Triumph, indem er diesen Cocktail zusammenmischte und mit dem Namen seines Gegners ‚Cola de Montt‘ versah. Nach und nach verwandelte sich dieser zu ‚Cola de Mono‘, was übersetzt ‚Affenschwanz‘ bedeutet.

Hätten Sie es gewusst? Anstelle des Branntweins Pisco können Sie für den Colemono Wodka oder Tequila verwenden. Die Chilenen trinken den Cocktail übrigens auch gerne im Sommer.

Weihnachtsschinken, USA

In vielen amerikanischen Haushalten zählt der aus gepökeltem Schweineschinken bestehende Christmas Ham zur kulinarischen Weihnachtstradition. Dieser wird entweder im Ofen gebacken oder gekocht und mit verschiedenen Gemüsebeilagen sowie einer deftigen Sauce serviert. Der Weihnachtsschinken geht auf ein heidnisches Ritual zurück: Germanische Völker opferten zum Julfest ein Schwein für den Herbst- und Fruchtbarkeitsgott Freyr, um sich für eine gute Ernte und den Jagderfolg zu bedanken. Während sich das Julfest durch christliche Einflüsse in Weihnachten verwandelte, wurde diese Tradition beibehalten. Die jüdische Gemeinde in den USA zelebriert Weihnachten hingegen mit Essen aus dem Chinarestaurant, während amerikanische Muslime Weihnachten meist ohne üppige Speisen feiern.

Hätten Sie es gewusst? Der Weihnachtschinken kam mit den Siedlern im 17. Jahrhundert in die USA. Auch in England und Skandinavien ist der Christmas Ham eine beliebte Tradition.

Bacalhãu de Consoada, Portugal

Als Seefahrernation hatte Fisch schon immer einen hohen Stellenwert in der portugiesischen Küche. Weihnachten ohne das aus Kabeljau, Kartoffeln, Eiern und Kohl bestehende Gericht Bacalhãu de Consoada ist in Portugal daher fast undenkbar. Der Kabeljau wird dabei immer gekocht und anschließend mit den Beilagen angerichtet. Das einfache Gericht wird an Heiligabend serviert und soll an die Zeit erinnern, in der Lebensmittel häufig knapp waren. Erst am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag essen die Portugiesen üppigere Gerichte mit Fleisch. Nach dem Weihnachtsessen machen sich viele Familien auf, um die Mitternachtsmesse nicht zu verpassen.

Hätten Sie es gewusst? Der Königskuchen Bolo Rei ist ein aus Hefeteig bestehender Kuchenkranz und stellt eine nicht weniger wichtige kulinarische Weihnachtstradition Portugals dar.

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