Unser Reiseexperte Christian ist ein echter Auto-Fan und liebt es, ausgiebige Fahrten mit dem Cabrio zu unternehmen. Ein Highlight war für ihn daher seine Cabriotour an die Oberitalienischen Seen. Für passionierte Autofahrer ist die Region der oberitalienischen Seen ein Traum. Hier geht es mit dem eigenen Auto oder Mietwagen über Alpenkämme, halsbrecherische Serpentinen und enge Straßen in den Orten entlang der Seen. Unsere Tour führte uns zunächst von München über die Alpen an den Comer See, über einen Kurztrip nach Venedig und schließlich an den Gardasee. Bereits die Anfahrt ist für Autofahrer ein Genuss – statt über die Autobahn ging es über diverse Bergkämme und Serpentinen Richtung Italien. Hier ist sprichwörtlich der Weg das Ziel und man genießt jeden Kilometer, der durch diese herrliche Landschaften führt.
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Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in einem Hotel in Argegno direkt am Comer See. Vom Balkon aus hatten wir einen tollen Blick auf den See und die umliegenden Berge. Mit diesem Ausblick steht man sogar im Urlaub gerne einmal etwas früher auf. Argegno selbst ist relativ klein und hat lediglich ein paar Restaurants und Bars zu bieten. Der Ort eignet sich aber aufgrund seiner Lage optimal als Startpunkt für kleinere Ausflüge entlang der Westküste des Sees oder auch nach Como. Zudem halten hier diverse Fähren mit denen Sie verschiedene Ziele am See ansteuern können.
Wer an der Westküste des Comer Sees unterwegs ist sollte sich unbedingt die „Villa Balbianello“ in Lenno – nördlich von Argegno – ansehen. Der Garten und die Villa sind wunderschön gelegen, penibel gepflegt und dienten auch schon als Drehort für Filme. Hier wurde zum Beispiel eine Szene von „James Bond – Casino Royale“ gedreht.
Como liegt ganz im Süden des Comer Sees und lädt vor allem zum Shoppen und Bummeln durch die Altstadt ein. Zudem gibt es einige schöne Sehenswürdigkeiten wie etwa den Dom zu Como zu bestaunen. Bei gutem Wetter sollte man unbedingt die Standseilbahn auf den Berg nach Brunate nehmen und von dort weiter bis zum Leuchtturm wandern. Der Weg ist zwar bei Temperaturen über 30°C etwas beschwerlich, die Aussicht auf dem Leuchtturm dafür phänomenal und man blickt über weite Teile des Comer Sees.
Nach dem Besuch des Leuchtturms am besten im Kiosk nebenan ein Eis essen gehen und sich dann an den Abstieg zur Bergstation machen. Von hier kann man entweder zum See wandern oder auch mit der Bahn zurückfahren.
Auch wenn es in Venedig keine Straßen und somit auch keine Autos gibt, lohnt sich die Stadt „im“ Meer immer für einen kleinen Ausflug. Vom Südende des Gardasees aus sind es gerade einmal 1,5 Stunden Fahrt. Mein Tipp: Fahren Sie bis zum Bahnhof in Mestre und parken Sie dort Ihr Auto relativ günstig direkt gegenüber (Viale Stazione,10). Für einen Tag zahlen Sie hier werktags 10 Euro, die Fahrt mit dem Zug nach Venedig kostet 1,25 Euro pro Person und dauert keine zehn Minuten. So kommen Sie garantiert stressfrei in die schwimmende Stadt. In Venedig selbst kann man gezielt die bekannten Sehenswürdigkeiten wie den Markusdom, Dogenpalast usw. ansteuern oder einfach durch die kleinen Gässchen schlendern und sich die Stadt ansehen. Fast an jeder Ecke entdeckt man wunderschöne Häuser, Brücken oder kleine Gassen, die ein tolles Fotomotiv darstellen.
Auffällig sind die vielen Edel-Boutiquen, die in ganz Venedig vorzufinden sind. Scheinbar gefällt diese Entwicklung nicht allen Bewohnern der Stadt, wie an dem Graffiti auf dem Bild zu sehen ist:
Trotz hoher Preise sollte man es sich nicht nehmen lassen, in Ruhe einen Kaffee am Canal Grande oder an einem der zahlreichen Plätze am Ufer zu trinken und die atemberaubende Atmosphäre der Stadt mit seinen Gondeln, Kanälen und einzigartigen Häuserfassaden auf sich wirken zu lassen.
Nach unserem kleinen Ausflug nach Venedig fuhren wir gegen Abend dann wieder an den Gardasee und checkten in unserem Hotel in Sirmione ein. Die Stadt liegt auf einer rund vier Kilometer langen Halbinsel, die in den Gardasee hineinragt. Am Ende der Halbinsel ist die Altstadt sowie die spektakuläre Wasserburg gelegen – für Autos ist die Altstadt tabu, es sei denn man hat ein Zimmer in einem der Hotels dort. Die Anfahrt ist dann etwas speziell: In die Altstadt führt nur eine kleine „Straße“ über eine Brücke und ein Burgtor – hier darf nur passieren, wer der lokalen Polizei seine Buchungsbestätigung vom Hotel vorzeigt. Danach geht es über kleine Gässchen mitten durch die Shoppingmeile von Sirmione zum jeweiligen Hotel – für große Autos ein teils schwieriger und vor allem sehr enger Weg.
In Sirmione selbst sollte man unbedingt die Grotten des Catull besuchen – eine verfallene, römische Villa, welche wunderschön an der Spitze der Halbinsel gelegen ist. Nach etwas Kultur lässt sich dann an einem der Strände von Sirmione ausspannen. Empfehlenswert ist hier der Lido delle Bionde, welcher unterhalb der Grotten liegt und neben Liegestühlen und einer kleinen Snackbar auch die Möglichkeit bietet Tretboote auszuleihen. Wer dann den Abend in einem der zahlreichen Restaurants in Sirmione ausklingen lassen will, orientiert sich am Besten nicht an der „Hauptstraße“, sondern der parallel dazu gelegenen Via Giuseppe Piana: Hier sind die Restaurants deutlich günstiger und die Atmosphäre ist auch dort sehr einladend.
Vor der Rückfahrt nach Deutschland sollte man unbedingt noch einen Tag in Malcesine einplanen. Hier gelangt man mit einer Seilbahn auf den Monte Baldo und kann dort ausgiebig wandern und den Ausblick über den Gardasee genießen. Für Fans außergewöhnlicher Straßen, die eine atemberaubende Naturkulisse umgibt, sei die „Schauderterrasse“ an der Westküste empfohlen. Kommt man von Limone Sul Garda und fährt Richtung Süden, zweigt die Straße irgendwann bei Tremosine rechts ab – von hier aus geht es steil bergauf und auf einer atemberaubenden Straße Richtung Pieve. Die Straße ist dabei meist nicht sehr viel breiter als ein Auto und geht dabei an verschiedenen Streckenabschnitten mitten durch den Berg. Doch trotz oder auch gerade wegen der Fahrt wird man, oben angekommen, mit einem wunderschönen Ausblick 500 Meter über dem Gardasee belohnt.
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