Urlaub in Tunesien

Bei Reisen nach Tunesien sind keine besonderen Impfungen vonnöten. Jedoch sollten Sie die Vollständigkeit Ihres Impfpasses überprüfen. Zu den Standardimpfungen für Erwachsene gehören Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, MMR, Influenza, Pneumokokken, Typhus und Hepatitis A und B.

Für die Einreise nach Tunesien benötigen Sie ausschließlich Ihren Reisepass und Personalausweis. Diese müssen jedoch noch mindestens sechs Monate gültig sein. Ein Visum ist nicht erforderlich. Als deutscher Staatsbürger können Sie sich bis zu drei Monate ohne Visum aufhalten. Überschreiten Sie diesen Zeitraum, wird eine Strafgebühr erhoben, die vor Ihrer Ausreise bezahlt werden muss.

Tunesien bietet Ihnen eine große Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Den imposanten Bauwerken vorangestellt steht die wunderschöne Natur. Auch eine große Bandbreite an Museen mit verschiedensten Thematiken hat das Land zu bieten. Besuchen Sie doch ein paar der beeidruckenden Moscheen und lassen Sie sich von deren einzigartigem Antlitz verzaubern.

• Amphitheater El Djem
  Das Amphitheater in El Djem war das drittgrößte Theater des Römischen Reiches, das jedoch nicht von den Römern selbst, sondern von der reichen Bevölkerung El Djems errichtet wurde. Ursprünglich sollte dies wahrscheinlich für Gladiatorenkämpfe und öffentliche Hinrichtungen genutzt werden. Die Einwohner El Djems versteckten sich hier jedoch vor den Steuereintreibern, sodass die Römer eine Seitenfront abrissen. Das Theater ist bis heute noch erstaunlich gut erhalten und zieht Besucher aus aller Welt an.

• Nationalmuseum von Bardo
  Das Nationalmuseum von Bardo ist das größte archäologische Museum Tunesiens und befindet sich in der Hauptstadt Tunis. Es erstreckt sich über drei Etagen und beherbergt Exponate, die bis in die Frühgeschichte zurückreichen. Der Großteil der Ausstellungsstücke stammt aus der römischen Kultur. Die Sammlung der römischen Mosaike zählt zu den bedeutendsten der ganzen Welt.

• Sīdī-'Oqba-Moschee
  Die Sīdī-'Oqba-Moschee in Kairouan ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie beherbergt das wohl älteste Minarett weltweit und verfügt über einen besonders eindrucksvollen Gebetssaal. Die Moschee ist der viertwichtigste Pilgerort des Islams. Zwischen der Gebetsnische und der aufwendig geschnitzten Kanzel befinden sich zwei eng beieinanderstehende Säulen. Laut einer Legende kann jeder, der durch diesen engen Spalt hindurchpasst, direkt ins Paradies eintreten.

• Strand von Mahdia
  Die Strände von Mahdia zeichnen sich durch ihren weißen, besonders feinen Sand aus. Das Wasser ist tiefblau, glasklar und sauber und es gehen nur seichte Wellen, sodass das Badengehen auch für Kinder weitestgehend ungefährlich ist. Für aktive Urlauber gibt es hier verschiedene Wassersportangebote. Wer es lieber etwas ruhiger angehen lässt, sollte es sich nicht entgehen lassen eines der Terrassen-Lokale zu besuchen.

• Krokodilfarm Animalia
  Die Krokodilfarm Animalia befindet sich in der tunesischen Stadt Djerba und ist ein wahres Highlight für Groß und Klein. Am Eingang des Tierparks befindet sich eine Festung, die der Architektur der Wüsten nachempfunden wurde. Afrikanische Musik lockt Sie ins Innere des Parks, in dem sich Becken und Gewächshäuser befinden. Hier leben 400 Nilkrokodile, die aus Madagaskar eingeflogen wurden. Das Nilkrokodil zählt zu den größten und gefährlichsten seiner Art und kann bis zu 7m groß werden. Diese können Sie hier gefahrlos beim Schwimmen und beim Sonnenbad beobachten.

Die tunesische Küche weist unter anderem arabische, französische und italienische Einflüsse auf. Es wird sehr viel Getreide, vor allem Weizen, verwendet. Zu den Gerichten werden sehr oft Brot, Gries oder Nudeln gereicht. Wer an einer Glutenunverträglichkeit leidet, sollte daher vorsichtig bei seiner Wahl sein. Die tunesische Küche wird oft als rote Küche bezeichnet, denn vor allem Tomaten und Paprikas werden beim Kochen sehr gern verwendet.

Das in der nordafrikanischen Küche sehr beliebte Harissa darf natürlich auch nicht fehlen. Hierbei handelt es sich um eine Gewürzpaste, die aus Chili, Knoblauch, Kümmel, Koriander, Olivenöl und Salz hergestellt wird. Die Paste ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn Achtung – sie ist sehr scharf!

Ein sehr bekanntes tunesisches Gericht ist Couscous. In der Regel wird dieser aus Weizengries hergestellt, der befeuchtet und zu Kügelchen geformt wird. Diese werden dann über kochendem Wasser gedämpft und dazu verschiedenes Gemüse oder auch Rind- oder Lammfleisch gereicht. Bei Lablabi handelt es sich um eine Art Eintopf, der aus Brot und Kichererbsen zubereitet wird. Hierbei schneidet man Brot in kleine Stücke und gibt sie in eine Schale. Anschließend wird diese mit gekochten Kichererbsen aufgefüllt und das Ganze dann meist mit Salz, Kümmel und Harissa gewürzt. Je nach Belieben können dann noch Oliven, Eier, Öl oder Essig hinzugegeben werden.

Eine sehr beliebte Süßspeise ist Baklava. Dies ist ein Gebäck aus Blätterteig, das mit gehackten Walnüssen, Pistazien oder Mandeln gefüllt ist. Dieses wird direkt nach dem Backen in eingekochtes Zuckerwasser gelegt und kühlt darin ab. In der Regel werden dazu eine Kugel Eis und eine Tasse Mokka gereicht. Die Bitterkeit des Kaffees soll die extreme Süße des Baklavas ausgleichen.

In Tunesien herrschen das Klima betreffend regionale Unterschiede, denn Mittelmeer- und Wüstenklima treffen hier aufeinander. Im Norden herrschen aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Mittelmeer andere Wetterverhältnisse als im Süden. Je weiter südlich Sie kommen, desto geringer wird die Niederschlagswahrscheinlichkeit.

In der Küstenregion ist das Klima noch sehr ausgeglichen während die südlicheren Regionen immer mehr vom Kontinentalklima beeinflusst werden. In Tunis beispielsweise sind die Winter eher feucht und die durchschnittliche Temperatur liegt bei circa 10°C. Die Sommer hingegen sind eher trocken bei circa 25°C.

Südlich des Atlasgebirges ist es ganzjährig heiß und trocken, der Regen kommt sehr unregelmäßig. Hier können die Temperaturen bis zu 45°C erreichen. Im Schatten sind die Temperaturen aber mitunter bis zu 10°C geringer.

In der Sahara liegen die Höchsttemperaturen im Sommer sogar bei bis zu 50°C. Der Saharawind – der Scirocco, in Tunesien als Chehili bekannt – bringt noch zusätzliche Hitze, die für Europäer fast schon unerträglich erscheint. Aus klimatischen Gründen ist es daher empfehlenswert Ihre Reise nach Tunesien zwischen März und September anzutreten und sich die Küstenregion als Ziel zu setzen, denn hier sorgen die Brisen des Meeres dafür, dass die Temperaturen erträglich bleiben und es nicht zu schwül wird.

Die Wassertemperatur beträgt im Sommer etwa 25 bis 28°C und eignet sich daher perfekt zum Badengehen. Wer einen Badeurlaub plant, kann seine Reise also ruhigen Gewissens auch im heißen Sommer antreten. Als aktiver Urlauber ist es empfehlenswert den Urlaub in Tunesien im März oder April anzutreten, denn zu dieser Zeit ist der niederschlagsreiche Winter bereits vorüber und es ist noch nicht allzu heiß: Die Temperaturen liegen bei angenehmen 20 bis 25°C.

Tunesien bietet ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten, vor allem Wassersportler kommen an der über 1.200km langen Küste voll auf ihre Kosten. Auch an Land werden verschiedenste Sportarten angeboten.

• Tauchen
  In Tunesien gibt es eine Vielzahl von Tauchzentren mit hoch qualifiziertem Personal. Fortgeschrittene Taucher können sich hier eine komplette Ausrüstung ausleihen und lostauchen. Anfängern werden Tauchstunden angeboten, in denen das Grundlagenwissen übermittelt wird und erste praktische Erfahrungen gesammelt werden. Außerdem können Tauchscheine erster und zweiter Klasse erworben werden. Die Unterwasserlandschaft des Mittelmeeres ist einzigartig. Bestaunen Sie während Ihres Tauchgangs exotische Fische, Höhlen und farbenprächtige Korallengärten. Aufgrund Tunesiens aktiver Umweltschutzpolitik ist die Unterwasserlandschaft sehr gut erhalten.
• Surfen
  Tunesien bietet ebenfalls eine Vielzahl an Surfschulen für Surfer jedes Niveaus. Fortgeschrittene können sich das gesamte Equipment ausleihen und Anfänger bekommen in Surfkursen alle Grundlagen vermittelt. Aufgrund der ganzjährig milden Temperaturen können eingefleischte Surfer ihrem Hobby zu jeder Jahreszeit nachgehen. Auch an Land kann gesurft werden, beim sogenannten Strandsurfen. Dies erinnert stark an Windsurfen oder Skateboard fahren, denn Sie stehen hierbei auf einer Art Surfbrett, an dem Rollen und ein Segel befestigt sind.
• Kamelreiten
  Wer einen Urlaub in Tunesien plant, sollte unbedingt einen Kamelritt buchen. Sie können frei entscheiden, ob Sie nur einen kurzen Ritt zum Strand machen, einen halbtägigen Ausflug oder sogar eine mehrtägige Tour antreten möchten. Bei längeren Ritten werden den Urlaubern oftmals typisch tunesische Gewänder angeboten, um die Hitze besser ertragen zu können, denn ein Kamelritt kann sehr anstrengend sein. Urlauber ohne Reiterfahrung sollten daher nicht zu lange Ritte buchen. Eine passende Polsterung ist ebenfalls empfehlenswert, um den Ausritt in vollen Zügen genießen zu können.

Die Amtssprache Tunesiens ist Arabisch. Ein Großteil der Bevölkerung spricht außerdem Französisch, da das Land früher französisches Protektorat war. In Tunesien ist der Islam die vorherrschende Religion, jedoch handelt es sich hierbei nur um eine religiöse Prägung. Die Scharia ist hier nicht offiziell gültig. Als Frau können Sie also Ihre ganz normale Kleidung tragen, es ist jedoch empfehlenswert sich nicht zu freizügig zu zeigen. Moscheen dürfen von Nicht-Muslimen in der Regel nicht besucht werden, für bestimmte Bereiche kann aber eine Erlaubnis erteilt werden.

In Tunesien wird mit Dinar bezahlt. Sie können Ihr Geld in den Wechselstuben vor Ort umtauschen. Es empfiehlt sich, die Wechselkurse der einzelnen Stuben zu vergleichen, denn oftmals weichen diese voneinander ab. In der Regel eignet sich Kleingeld besser als große Scheine, denn 20- oder 50-Dinarscheine können in Geschäften oftmals nur schwer gewechselt werden. Achten Sie darauf, dass Sie sowohl Ihr Geld als auch Ihre Kreditkarte nicht zu offensichtlich zeigen, um keine Diebe anzulocken.

In Tunesien steht es an der Tagesordnung, Trinkgeld zu geben – es wird sogar erwartet, denn der Großteil der Bevölkerung arbeitet für Mindestlohn, der umgerechnet nur circa 70 Cent pro Stunde beträgt. Trinkgeldbeträge in Höhe von etwa 10% des zu zahlenden Betrages sind angebracht. Viele Dienstleister sind es jedoch gewohnt, dass europäische Touristen viel mehr Trinkgeld zahlen, da sie es durch die höheren Preise in Europa so gewohnt sind. Lassen Sie sich davon nicht beirren.