Mystisch und gewaltig präsentiert sich Nepal dem Besucher. Zwischen Tibet im Norden und Indien im Osten, Süden und Westen erstreckt sich das Land von 70 Höhenmetern im Gangestal bis in das Himalayagebirge auf 8.848 m am Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde. Die unverfälschte beeindruckende Natur und überwiegend religiöse Kultur- und Pilgerstätten locken Gäste aus aller Welt zu einer Reise nach Nepal. Allen voran sind es die Europäer, die die Herausforderungen der Berge suchen, gefolgt von indischen Reisenden, denen der Besuch Ihrer Heiligtümer am Herzen liegt.
Das ehemalige Königreich, das erst im Jahr 2008 eine parlamentarische Bundesrepublik wurde, besteht geografisch aus den drei Hauptzonen Terai im Süden, dem Mittelland bis etwa 3.000 m Höhe und dem Hochgebirge mit gut 200 Gipfeln über 6.500 m. Dazu gehören die acht höchsten Berge der Welt. Auf etwa 1.300 Höhenmetern liegt die Hauptstadt Kathmandu mit unzähligen antiken Kulturdenkmälern und einer faszinierenden Architektur wie dem Königspalast, Tempeln, Pagoden und Stupas, von denen viele von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Beliebte Urlaubsgebiete sind der Distrikt Annapurna für Trekkingreisende. Die Bergwandertouren sind für geübte Wanderer ausgelegt. Bergsteiger im Everestgebiet sollten gut vorbereitet zu ihrer Expedition anreisen, denn die Achttausender sind auch für Profis schwer zu knacken. Angesichts der umgebenden Bergriesen kommen leicht mystische Gedanken und Sinnfragen auf. Naturparks wie der Sagarmtha- oder der Langtang-Nationalpark begeistern Naturfreunde und im Süden nahe der indischen Grenze schaukeln Sie auf Elefantenrücken durch Dschungelgebiete und beobachten Nashörner, Affen und Krokodile.
Auf Ihren Reisen nach Nepal können Sie auf bequeme Weise in luxuriösen Hotels in den großen Städten des Landes entweder mitten im Zentrum oder in den ruhigeren Randbezirken wohnen. Wellnessbereiche mit Dampfbad und Massagen erwarten Sie am Abend eines erlebnisreichen Urlaubstages. Wer eine längere Trekkingtour gebucht hat, findet eher einfache Lodges und Gästehäuser auf seiner Strecke vor. Dazwischen gibt es Unterkünfte für jeden Geldbeutel und aller Kategorien vom Boutiquehotel bis zum familienfreundlichen Hotel mit Kinderbetreuung.
Der einzige internationale Flughafen in Nepal ist der Tribhuvan Airport der Hauptstadt Kathmandu. Aus Europa gibt es derzeit keine Möglichkeit, direkt dorthin zu fliegen. Sie müssen ein oder zwei Zwischenlandungen einkalkulieren und mit einer Gesamtflugzeit von zwischen 12 und 15h rechnen. Einige Fluggesellschaften fliegen über Abu Dhabi, andere über Delhi.
Über Indien oder Tibet gelangen Sie auch auf dem Landweg nach Nepal. Die Straßenverbindungen in beiden Nachbarländern sind gut ausgebaut. Für den Grenzübertritt sind in Indien sechs Übergänge vorgesehen. Die am häufigsten genutzten Übergänge sind Sunauli und Birganji. Über Tibet sind Reisen nach Nepal komplizierter und nicht immer möglich. Grenzübergang ist zwischen Dram in Tibet und Kodari in Nepal.
Einreisebestimmungen
Für die Einreise benötigen Sie einen Reisepass oder einen vorläufigen Reisepass, der mindestens noch sechs Monate gültig ist. Sie benötigen ein Visum, das Sie bei der nepalesischen Botschaft in Berlin oder den Honorarkonsuln vor der Reise beantragen können. Auch bei der Einreise erhalten Sie am Flughafen und den Grenzübergangsstellen ein 30-Tage-Touristenvisum, müssen aber mit Wartezeiten rechnen. Ein abgelaufenes Visum kann mit hohen Geld- oder sogar Gefängnisstrafen geahndet werden.
Zollbestimmungen
Da die Ein- und Ausfuhr von Gegenständen und Devisen stark eingeschränkt ist, sollten Sie sich aktuell eine Liste direkt vor Ihrer Reise nach Nepal bei der Botschaft des Landes besorgen.
Gesundheit
Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, die Standardimpfungen zu überprüfen und zu vervollständigen. Dazu gehören:
Außerdem sollten Sie sich gegen Hepatitis A und Typhus impfen lassen, bei längeren Aufenthalten auch gegen Hepatitis B, Tollwut und gegen Japanische Enzephalitis. Im Übrigen ist es ratsam, auf besondere Hygiene zu achten. Trinken Sie nur Flaschenwasser und essen Sie durchgegartes Fleisch und nutzen Sie zum Zähneputzen und zum Waschen von Gemüse und Obst Flaschenwasser. In den Monsunzeiten besteht die Gefahr, an Cholera oder Dengue-Fieber zu erkranken.
Die höchsten Berge der Welt, klare Bergseen, tiefe Schluchten und Aussichtspunkte mit überwältigendem Panorama sowie unzählige Tempelanlagen und religiöse Schätze gehören zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die Sie während Ihrer Reisen nach Nepal bewundern können. Am bekanntesten sind die Berglandschaften der Trekkingrouten des Himalayas, aber im Süden des Landes gibt es auch Dschungelgebiete mit einer reichen Flora und Fauna.
Hier einige Tipps:
Die großen Verbindungsstraßen vor allem im Süden sind gut ausgebaut. Im Gebirge werden die Straßen allerdings mitunter sehr eng. Hin und wieder ist mit Behinderungen durch Steinschlag oder Erdrutsche zu rechnen. Speziell nach dem letzten Erdbeben sind Straßen teilweise gar nicht passierbar.
In Nepal herrscht Linksverkehr. In den Städten kommt es zu vielen Staus aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens. Für Reisen in Nepal stehen Flugzeuge und öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Microbusse oder Taxen zur Verfügung. Innerhalb der Stadt können Sie sich auch mit Tuk Tuks oder Rikschas fortbewegen.
Je nach Region sind die nepalesischen Gerichte mehr oder weniger von der indischen oder tibetischen Küche geprägt. Im Süden werden Currys mit Gemüse oder Fleisch bevorzugt und gerne mit Fladenbrot, dem Naan oder Chapati, gegessen. Im hohen Norden lieben die Einwohner die mit Gemüse oder Fleisch gefüllten Momos, Teigtaschen, die in pikante bis scharfe Soßen getunkt werden. Tsampa ist ein Brei aus Gerste, den die Menschen in den Bergen gerne essen. Für Nepali genügen zwei Mahlzeiten am Tag am Morgen und am Abend.
Rindfleisch ist bei den Hindus tabu. Vorwiegend kommt Geflügel auf den Tisch, dazu Gemüse wie Erbsen, Kartoffeln oder Blumenkohl. Das typische Gericht in ganz Nepal, wenn auch in Variationen, ist Dal Bhat. Es besteht überwiegend aus Reis mit einer Linsensoße. Je nach Region werden dazu Zwiebeln, Curry-Gemüse und scharfe Chutneys gegessen. Auch Choyla, gegrilltes stark gewürztes Fleisch, oder Tarkari, Spinat mit Reis und Senfsprossen, gehören zu den landestypischen Gerichten.
Die nepalesischen Gerichte werden häufig mit Gewürzen abgeschmeckt, die Europäer als exotisch empfinden, wie Kardamom, Safran, Kurkuma oder Chili. Sie können sehr scharf sein. Wenn mit der Hand gegessen wird, dann nur mit der rechten, die linke sollte möglichst unter dem Tisch bleiben, weil sie als unrein gilt.
Beliebte Getränke sind Tee, gewürzt mit Ingwer, Zimt oder Kardamom oder auch mit Milch und Zucker. Tongba besteht aus vergorener Hirse überbrüht mit heißem Wasser und das Chang-Bier aus vergorenem Getreide. Der heiße Buttertee aus Tibet wird auch in Nepal getrunken. Rakshi ist ein aus Getreide oder Kartoffeln gebrannter Schnaps. Zu den Mahlzeiten gibt es vorwiegend Mineralwasser.
Wer seinen Urlaub in Nepal verbringt, muss auf drei Klimazonen vorbereitet sein, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während im Süden im Terai, dem Gangestal, subtropisches Klima herrscht, sind die Temperaturen im Mittelland ab 1.500 m gemäßigt und im Hochgebirge finden Sie alpines Klima vor.
Beliebteste Reisezeit sind im Frühjahr die Monate März und April, teilweise bis in den Mai hinein mit wenig Niederschlag und angenehmen Temperaturen und im Herbst die Monate Oktober und November mit relativ stabilen Schönwetterlagen. Dann sind die meisten Pässe schneefrei, die Luft ist klar und die Fernsicht besonders gut.
Monsunregen fällt von Juni bis September im Süden bis in die höheren Regionen von 3.000 m und bringt den meisten Niederschlag des Jahres. Mit Überschwemmungen, Lawinen und Erdrutschen ist in dieser Zeit am ehesten zu rechnen.
Reisen nach Nepal bedeutet in der Regel Aktivurlaub. Zu den beliebtesten Sportarten gehören Trekking und Bergsteigen. Auch für Mountainbiker gibt es viele Herausforderungen. Abenteuerlich sind Rafting- oder Kanutouren und richtig spannend wird es beim Gleitschirmfliegen oder Bungee-Jumping.
Trekking: Entlang der zahlreichen Trekkingrouten haben sich Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants etabliert. Sie dürfen dabei nicht mit großem Komfort rechnen, sind aber gut untergebracht. Anspruchsvolle Trekkingrouten über mehrere Tage oder Wochen führen durch das Everestgebiet zum Basislager oder über die Annapurna-Route vor der beeindruckenden Kulisse der Himalayariesen. Bei manchen geführten Touren passieren Sie alte Klöster, tiefblaue Seen und Tempel und übernachten zur Abwechslung in den quirligen Städten des Kathmandu-Tals.
Bergsteigen: Einmal den Mount Everest, den höchsten Berg der Welt, zu besteigen, gehört zu den kühnsten Träumen eines Bergsteigers. Aber auch die 6000er Gipfel wie der Pacharmo Peak oder der Dhampus Peak fordern höchstes Können, ganz zu schweigen von den 7000er Bergen wie de Himlung. Unbedingte Voraussetzung ist natürlich eine gute körperliche Kondition und viel Klettererfahrung. Für manche Expeditionen müssen Sie sogar einen Vorbereitungskurs absolvieren.
Mountainbiken: Für die anspruchsvollen Touren können Sie Ihr eigenes Bike mitbringen oder aber eines vor Ort anmieten. Es gibt sehr gute Angebote verschiedenster Modelle in Nepal. Schöne geführte Touren führen durch das Kathmandu-Tal oder auch nach Süden ins Dschungelgebiet. Rasante Abfahrten, off-road-Wege und Panorama-Highlights sind garantiert inklusive.
Rafting: Die Wassermassen des Monsunregens fließen in reißenden Strömen zum Ganges. Spannende Raftingstrecken führen von Kathmandu über den Trisuli bis zum Chitwan Nationalpark. Bei mehrtägigen Wildwasserausflügen werden Zelte und Verpflegung mit aufs Floss gepackt, z.B. bei Touren auf dem Sunkoshi oder Marsyangdi.
Gleitschirmfliegen und Bungee: Vom Pokhara aus können Sie durch die Lüfte gleiten und am Bhote-Koshi-Fluss an der tibetischen Grenze 160 m am Bungee-Seil in die Tiefe springen.
Kleidung: Je nachdem, wo Sie Ihren Urlaub in Nepal verbringen, gehören Sommer- oder Winterkleidung ins Gepäck und feste Wanderschuhe. Mit dem Bedecken von Knie, Waden und Schultern zollen Sie den Landessitten Respekt.
Sprache: Die Amtssprache ist Nepali. Die Schriftzeichen gehören zum Devanagari-Alphabet. Außerdem werden regional noch etwa 20 andere Sprachen gesprochen. In den Urlaubszentren und den großen Städten wie Kathmandu können Sie sich gut in Englisch verständigen.
Religion: Die überwiegende Mehrheit von über 80% der Nepalis gehört der hinduistischen Glaubensgemeinschaft an. Der Hinduismus war bis 2006 Staatsreligion. Etwa 11% der Bevölkerung sind Buddhisten. Zu den übrigen Religionsgruppen gehören Muslime, Christen und Jains.
Währung: Landeswährung ist die Nepalesische Rupie (NPR), geteilt in 100 Paisa. Geld können Sie in Hotels, Banken und autorisierten Wechselstuben eintauschen. Mit der Quittung können Sie bei der Ausreise 15 % des Betrages zurücktauschen. Automaten für Kreditkarten oder Maestrokarten finden Sie in den großen Städten. Auf Trekkingtouren kommen Sie nur mit Bargeld weiter.
Trinkgeld: Im Restaurant sind etwa 10 % Trinkgeld auf den Rechnungsbetrag üblich. Auch Zimmermädchen und Träger freuen sich über eine Zuwendung. Bei Taxifahrern ist es nicht üblich. Trekkingteilnehmer zollen den Teammitgliedern am Ende der Reise Respekt mit einem Trinkgeld. Es gehört zum Ritual und wird erwartet.
Zeit: In Nepal gibt es keine Umstellung auf Sommerzeit. Die Zeitdifferenz zur MESZ beträgt plus 3,75 Stunden.
Strom: Die Netzspannung beträgt 230 Volt bei 50 Hertz. Sie benötigen Adapter des Typs C, D oder M.
Besonderheiten: