Aktuell spricht das Auswärtige Amt keine Reisewarnung für Sri Lanka aus.
Sri Lanka ist ein beliebtes Reiseziel und bietet im Vergleich zu seinem größeren Nachbarn Indien ein authentischeres Urlaubserlebnis. Zu Zeiten des British Empire fuhren mit Gewürzen und Tee beladene Schiffe vom damaligen Ceylon nach England – ein Handel, der bis in die heutige Zeit besteht. Die Hauptstadt Colombo, die Ruinenstadt Polonnaruwa und der traumhafte Badeort Hikkaduwa locken mit einer Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und wunderschönen Landschaften. Das vom Buddhismus geprägte Land ist friedlich, doch seit den Terroranschlägen am Ostersonntag 2019 hat sich die Lage zugespitzt. Schuld daran sind religiöse Konflikte zwischen Buddhisten und Muslimen. Seitdem wurden die Sicherheitsvorkehrungen in der Hauptstadt sowie in den wichtigsten Touristengebieten deutlich verschärft. Aufgrund der unsicheren Lage können sich Regelungen schnell ändern – beispielsweise kurzfristig Ausgangssperren verhängt werden. Wie in anderen Ländern Südostasiens gelten auch in Sri Lanka bestimmte Vorschriften, die sich von den Gepflogenheiten in Deutschland unterscheiden. Während Sie als Besucher keinen Einfluss auf die politische Lage haben, können Sie dennoch in hohem Maße zu Ihrer eigenen Sicherheit beitragen, indem Sie lokale Sitten und Bräuche befolgen und bestimmte Verhaltensweisen übernehmen.
Die Kriminalitätsrate in Sri Lanka ist mit derjenigen in anderen buddhistisch geprägten Ländern vergleichbar und beschränkt sich in der Regel auf kleinere Delikte, die schlimmstenfalls als ärgerlich eingestuft werden können. Da Touristen schon optisch auffallen, wittern viele Einheimische eine Chance, sich an den Besuchern zu bereichern. Vor allem die Tuk-Tuk-Fahrer sind dafür bekannt, einen vor der Fahrt ausgehandelten Preis nachher nicht mehr zu akzeptieren und mehr Geld zu verlangen. Dies lässt sich jedoch vermeiden, indem man eine Taxi-App benutzt. Wer über sein Hotel ein Taxi bucht, hat ebenfalls gute Chancen, nicht übers Ohr gehauen zu werden. Taschendiebstahl ist in Sri Lanka keine Seltenheit. Diebe halten sich in beliebten Touristengegenden auf, wo sie ausländische Touristen ins Visier nehmen. Deshalb sollten Sie Wertgegenstände im Hotelsafe lassen. Führen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie als Totalverlust verschmerzen können. Beachten Sie jedoch, dass Kreditkartenbetrug in Sri Lanka ebenfalls oft vorkommt. Im Hotel und am Flughafen können Sie natürlich per Kreditkarte zahlen, ansonsten begleichen Sie Ihre Rechnungen lieber in bar.
Nach den verheerenden islamistischen Terroranschlägen am Ostersonntag 2019 lag der Fokus der Regierung sowie der Bevölkerung auf der Stärkung der inneren Sicherheit. Die Präsidentschaftswahl Ende 2019 hat gezeigt, dass sich die Mehrheit einen Präsidenten wünscht, der sich für traditionelle Werte einsetzt. Dabei haben sich die in Sri Lanka lebenden ethnischen Minderheiten nicht für den amtierenden Präsidenten Gotabaya Rajapakasa ausgesprochen, sondern seinen Gegenspieler Sajith Premadasa gewählt. Obwohl die Wahl friedlich verlief, kam es an einigen Orten zu Ausschreitungen. Die meisten innenpolitischen Konflikte in Sri Lanka tragen einen religiös-ethnischen Charakter. Die buddhistisch-singhalesische Mehrheit gibt den Ton an, was andere Religionsgemeinschaften außen vor lässt und zu Unzufriedenheit mit der Regierung führt. Seit Ende des Bürgerkriegs, der durch die Forderungen der separatistischen Organisation Tamil Tigers entfacht wurde, ist Ruhe in das Land eingekehrt. Es zeigt sich jedoch nach wie vor eine tiefe Spaltung der Gesellschaft. Für Tamilen sind Autonomieansprüche nach wie vor ein zentrales Thema. Da Gotabaya maßgeblich daran beteiligt war, dem Konflikt mit den Tamil Tigers militärisch ein Ende zu setzen, werden ihm nun Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Forderungen nach Autonomie sind ein Pulverfass, das jederzeit explodieren kann.
Die Wirtschaftskrise, mit der sich Sri Lanka seit 2022 konfrontiert sieht, ist die schwerste Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien Jahr 1948. Ein wesentlicher Auslöser war der Einbruch des internationalen Tourismus infolge der Corona-Pandemie. Aufgrund der Wirtschaftskrise kam es in Sri Lanka seit April 2022 landesweit immer wieder zu Streiks, Protesten und Unruhen. Regierungschef Mahinda Rajapaksa und mit ihm das gesamte Kabinett sind am 9. Mai 2022 zurückgetreten. Präsident Gotabaya Rajapaksa hat am 12. Juli 2022 das Land verlassen und seinen Rücktritt bekannt gegeben. Seither hat sich die Lage vordergründig beruhigt. Es bestehen weiterhin politische und soziale Spannungen, die unvermittelt aufflammen und zu gewaltsamen Ausschreitungen führen können. Bei Unruhen kann die Regierung kurzfristig den Ausnahmezustand und Ausgangssperren verhängen. Zudem kann es aufgrund der andauernden Wirtschaftskrise immer wieder zu Engpässen, insbesondere bei Medikamenten kommen.
Strom wird noch immer rationiert, sodass es zu längeren Stromabschaltungen kommen kann - auch wenn die Regierung das staatliche Stromversorgungsunternehmen angewiesen hat, auf Stromabschaltungen in beliebten Touristengebieten zu verzichten.
Bei einer Reise nach Sri Lanka ist es empfehlenswert:
Das Risiko für Verkehrsunfälle ist in Sri Lanka sehr groß. Die meisten Einheimischen befolgen allgemeine Verkehrsregeln nur bedingt oder überhaupt nicht. Vor allem Roller und Tuk-Tuks werden sehr oft in Unfälle verwickelt und bieten nur wenig Schutz. Deshalb lohnt es sich, auf Fahrten mit diesen Transportmitteln zu verzichten und stattdessen mit Autos oder Bussen zu reisen. Wer sich in einem verhältnismäßig ruhigen Urlaubsort dennoch selbst auf einen Roller schwingen möchte, sollte unbedingt einen Helm tragen und daran denken, dass hier Linksverkehr gilt. Im Gegensatz zu anderen asiatischen Ländern sind die Regeln hier streng: Wer ohne Helm fährt, riskiert eine Geldstrafe. Reisen sind in sämtliche Urlaubsgebiete Sri Lankas möglich, wobei auf Nachtfahrten und Fahrten ins östliche Hinterland verzichtet werden sollte, da dort Minengefahr herrscht.
Ist Sri Lanka gefährlich? Nicht, wenn man sich an bestimmte Regeln hält und die einheimische Bevölkerung respektiert. Andere Länder, andere Sitten: Unter diesem Motto lässt sich vieles zusammenfassen, das Ihnen im Sri-Lanka-Urlaub merkwürdig erscheinen mag. Dazu gehören vor allem die vielen religiösen Riten, die in Sri Lanka einen hohen Stellenwert einnehmen. Gotteslästerung wird in Sri Lanka geahndet. Laut Angaben des Auswärtigen Amts sind aufgrund dessen auch mehrtägige Inhaftierungen keine Seltenheit. Buddhastatuen sind auf der Insel allgegenwärtig. Es gilt als respektlos, ihnen den Rücken zuzudrehen, und sei es nur, um ein Erinnerungsfoto zu machen. Ein Fotoverbot besteht außerdem für die Wolkenmädchen-Fresken am berühmten Sigirya-Felsen sowie für militärische Anlagen. Die Tempel sind Touristen zwar zugänglich, achten Sie jedoch darauf, sich passend zu kleiden. Dazu gehört auch, keine Kleidungsstücke mit buddhistischen Symbolen zu tragen. Tätowierungen mit buddhistischen Motiven gelten ebenfalls als Verunglimpfung des Glaubens und sollten nicht zur Schau gestellt werden. Homosexualität ist in Sri Lanka strafbar. Obwohl es äußerst selten zu einer Inhaftierung kommt, sollten sich gleichgeschlechtliche Paare in der Öffentlichkeit lieber unauffällig verhalten.
Sri Lankas Strände gehören zu den Highlights des Landes. Doch das Baden kann einem schnell zum Verhängnis werden, wenn man sich nicht an bestimmte Regeln hält und Warnungen in den Wind schlägt. Der Tsunami im Dezember 2004 war die letzte große Naturkatastrophe in Sri Lanka. Heute gibt es eine Frühwarn-App für Tsunamis, dennoch kann eine Flutwelle nie gänzlich ausgeschlossen werden. Während der Regenzeit, die von Dezember bis März dauert, können Überschwemmungen auftreten. Da es fast unmöglich ist, Naturkatastrophen vorherzusehen, muss mit einem gewissen Risiko gerechnet werden. Das Meer ist in der Regel rau, die Wellen sind hoch - perfekt für Surfer. Badende hingegen sollten Achtung walten lassen. Bademeister sind an den Stränden nur vereinzelt anzutreffen, dafür werden bei starkem Wellengang Warnflaggen aufgestellt.
Für Frauen, die allein durch ein Land reisen, steht die Sicherheit stets im Vordergrund. Als Frau allein durch Sri Lanka zu reisen ist eine Herausforderung und nicht selten mit Unannehmlichkeiten verbunden. Viele einheimische Männer versuchen, aus Touristinnen Kapital zu schlagen. Sei es, um ihnen überteuerte Souvenirs zu verkaufen oder sie dazu zu bringen, in einem bestimmten Restaurant oder Geschäft Geld auszugeben. Besonders gerissene Männer spielen alleinreisenden Frauen die große Liebe vor, um sie danach mit Geldforderungen zu überhäufen. Dies sollten alleinreisende Frauen jederzeit im Hinterkopf behalten. Natürlich muss man sich als alleinreisende Frau vor sexuellen Übergriffen in Acht nehmen. Tagsüber und in Gebieten, wo sich viele Touristen aufhalten, sind die Gefahren gering. Deshalb empfiehlt es sich, nach Sonnenuntergang im Hotel zu bleiben und einsame Strände zu meiden.
Obwohl bei einer direkten Einreise aus Deutschland keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben sind, sollten Sie sich dennoch über bestimmte Gesundheitsrisiken in Sri Lanka im Klaren sein. Ein großes Thema ist das Denguefieber. Diese Krankheit wird von Mücken übertragen und verursacht hohes Fieber. Bei einer Erkrankung helfen schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente, der Urlaub ist jedoch nicht mehr zu retten. Daher sollten Sie sich einen guten Mückenschutz zulegen und diesen auch regelmäßig auftragen. Da Mücken die Kälte meiden, ist man nachts in einem Hotel mit Klimaanlage sicher. Moskitonetze sind eine geeignete Sicherheitsmaßnahme und werden von allen Unterkünften angeboten. Ein weiteres Risiko sind verunreinigte Lebensmittel. In Sri Lanka nimmt man es mit der Hygiene vielerorts nicht so genau, oft wird auf offener Straße gekocht. Um sich vor Magen- und Darmkrankheiten zu schützen, ziehen Sie am besten Impfungen gegen Hepatitis A, Hepatitis B und Typhus in Erwägung. Urlauber sollten auf keinen Fall Leitungswasser trinken. Außerdem empfiehlt das Robert-Koch-Institut, sich vor Reiseantritt gegen die Japanische Enzephalitis, Tollwut, Keuchhusten, Grippe, Pneumokokken und Gürtelrose impfen zu lassen. Aktuelle Informationen zur Sicherheitslage in Sri Lanka sowie Tipps zur gesundheitlichen Vorsorge können Sie bei den entsprechenden Amtsstellen einsehen.
Ist es sicher, nach Sri Lanka zu fliegen? Für die Einreise nach Sri Lanka benötigen deutsche Staatsangehörige ein Visum, das entweder vor der Einreise oder direkt am Flughafen bei der Einreise beantragt werden kann. Das Visum wird kostenlos ausgestellt. Da man am Flughafen mit längeren Wartezeiten rechnen muss, lohnt es sich, das Visum vor der Einreise zu beantragen. Touristenvisa sind für eine Dauer von vier Wochen gültig, wobei Verlängerungen möglich, jedoch überaus zeitraubend sind. Raucher müssen beachten, dass die Einfuhr ausländischer Tabakwaren untersagt ist.
Alle Angaben ohne Gewähr. Stand April 2024.
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