Wie viele prunkvolle Schlösser und mittelalterliche Burgen es in Deutschland gibt, lässt sich nicht genau beziffern. Schätzungen gehen von mehr als 25.000 Residenzen aus, die einst Kaiser, Könige, Kurfürsten und der Landadel bewohnt haben. Einige der herrschaftlichen Prachtbauten sind heute als Museen oder im Rahmen von Führungen öffentlich zugänglich, sodass man sie nicht nur von außen bestaunen, sondern auch besichtigen kann. Wir nehmen Sie mit zu den schönsten Burgen und Schlössern in Deutschland: Freuen Sie sich auf märchenhafte Königsschlösser und scheinbar verwunschene Burgruinen.
Die Wartburg thront hoch über der Stadt Eisenach und überblickt von dort den Thüringer Wald. Dieser erhabenen Lage hat sie auch ihren Namen zu verdanken: Schon vorher stand an der Stelle wohl ein Wach- oder Beobachtungspunkt. Heute zählt die Wartburg zu den geschichtsträchtigsten und schönsten Burgen in Deutschland. Martin Luther hat hinter den dicken Mauern einen Teil des Neuen Testaments vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Als Schauplatz des sagenumwobenen Sängerkriegs finden wir sie auch in Richard Wagners „Tannhäuser“-Oper wieder. Und zahlreiche Anbauten aus diversen Epochen erzählen von der bald tausendjährigen Geschichte dieser mittelalterlichen Burg in Deutschland, die 1999 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Unser Tipp: Das Wartburg-Festival haucht dem Palas jedes Jahr im Sommer Leben ein – mit Musik von Pop bis Klassik.
Wollten Sie schon immer einmal Prinzessin oder Prinz sein? Diesen Kindertraum können Sie sich auf der Höhenburg Stargard mit der angeschlossenen mittelalterlichen Gewandschneiderei erfüllen, die auch einen Verleih für die Gewänder anbietet. Mehrmals im Jahr lässt die nördlichste Höhenburg Deutschlands, die zugleich das älteste weltliche Bauwerk Mecklenburg-Vorpommerns ist, das Mittelalter wieder aufleben, etwa zum Burgfest, das mit froher Musik und kulinarischen Genüssen lockt. Ein Besuch lohnt aber auch zu jedem anderen Zeitpunkt, um auf Zeitreise in die Vergangenheit zu gehen und den Blick weit ins Land über die Mecklenburgische Seenplatte schweifen zu lassen.
Unser Tipp: Machen Sie eine Burgenwanderung von der Höhenburg Stargard zur Alten Burg Penzlin.
Märchenhaft thront die Burg Hohenzollern auf dem gleichnamigen Bergkegel. Sie gehört zweifelsohne zu den schönsten Burgen in Deutschland, doch die scheinbar mittelalterliche Fassade ist jünger, als man denkt. Das heutige Aussehen, mit den vielen Türmen und spitzen Dächern, geht auf Friedrich Wilhelm IV. zurück, der die Burg im 19. Jahrhundert im damals angesagten neogotischen Stil wiederaufbauen ließ. Die Burg befindet sich auch heute noch in Privatbesitz und wurde nach und nach mit vielen Erinnerungsstücken der Familie ausgestattet. Die prächtige Architektur und die herausragende Lage machen die Burg Hohenzollern zu einem Muss beim Urlaub in der Schwäbischen Alb.
Unser Tipp: Beim Open-Air-Theater wird jedes Jahr Anfang Juli ein Shakespeare-Stück in Originalsprache im Burghof aufgeführt. Im Juli findet außerdem traditionell ein Open Air Kino Event statt.
Eine Ritterburg, wie sie im Buche steht, das ist die Burg Eltz. Als eine der schönsten Burgen in Deutschland zierte sie bis in die 1990er Jahre den 500-Mark-Schein. Die Höhenburg, mit ihren vielen Giebeln, Erkern und Türmen, sitzt auf einer Felskuppe in der Eifel, umgeben vom sprudelnden Elzbach. Von April bis November öffnet die Familie Eltz, der das Kastell bis heute gehört, ihre Pforten für Besucher. Statten Sie auch der Rüst- und Schatzkammer der Burg einen Besuch ab und bewundern Sie Silber- und Goldschmiedekunst sowie ausgefallene Schmuck-, Prunk- und Schusswaffen aus acht Jahrhunderten.
Unser Tipp: Erobern Sie die Burg über den Mosel-Traumpfad „Eltzer Burgpanorama“.
Was von außen wie eine mittelalterliche Burgruine aussieht, entpuppt sich bei einem Gang durch die prunkvollen Innenräume als barockes Lustschloss. Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel hat sich dieses neogotische Architekturjuwel zum Ausgang des 18. Jahrhunderts bauen lassen – übrigens bewusst im Stil einer Ruine. Das passte damals zum verträumt-romantischen Zeitgeist und regt bis heute unsere Fantasie an. Wer herausfinden möchte, wie es hinter den massiven Mauern wirklich aussieht, nimmt an einer der stündlich stattfindenden Führungen teil. Unweit dieser zauberhaften Burg in Deutschland finden Sie außerdem das Schloss Wilhelmshöhe, das unter anderem die Gemäldegalerie „Alte Meister“ beherbergt.
Unser Tipp: Flanieren Sie im Sommer durch den UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe.
Auf einer Liste der schönsten Burgen und Schlösser in Deutschland darf das „Märchenschloss“ von Ludwig II. nicht fehlen. Das Schloss Neuschwanstein von Hohenschwangau bei Füssen im Allgäu zählt zu den bekanntesten Königsschlössern in Deutschland – und der Welt. Die Fassade ist einer idealisierten mittelalterlichen Ritterburg nachempfunden. In den Innenräumen regieren bis heute Prunk und Pomp. Eine eklektische Sammlung kostbarer Decken- und Wandmalereien sowie aufwendig gearbeitete Möbel schmücken die Gemächer sowie den Thron- und Sängersaal. Bei der Führung durch das Schlossinnere kommt man sogar an einer künstlich geschaffenen Tropfsteinhöhle vorbei. Wer genauer hinsieht, entdeckt die Bezüge zu Werken von Wolfram von Eschenbach und Richard Wagner.
Unser Tipp: Unternehmen Sie einen Spaziergang auf dem iyllischen 5 km langen Rundwanderweg um den kristallklaren Alpsee mit tollen Panoramablicken auf die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau. Zahlreiche Sitzbänke laden zum Verweilen und den tollen Ausblick genießen ein.
Das Schloss Schwerin liegt im Zentrum der gleichnamigen Stadt auf einer künstlich angelegten Insel. Dort hat sich im 19. Jahrhundert der mecklenburgische Großherzog Friedrich Franz II. den Traum vom Märchenschloss erfüllt. In Sachen Glanz und Gloria steht das „Neuschwanstein des Nordens“ dem Original in Bayern in nichts nach und zählt mit seinem vieltürmigen Auf und Ab ebenso zu den schönsten Schlössern in Deutschland. Heute beherbergt die ehemalige Residenz der mecklenburgischen Herzöge und Großherzöge zahlreiche Kunstschätze im Schlossmuseum sowie den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. Das Schloss ist bei Tag und Nacht ein besonderer Hingucker.
Unser Tipp: Zu einem Besuch gehört ein entspannter Spaziergang durch die Gartenanlagen mit der Orangerie.
Durch aufwendige Renovierungsarbeiten ist das Schloss Muskau aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Seit 2004 zählen das Neue und das Alte Schloss mit den eindrucksvollen Parkanlagen, die wie gemalt wirken, zum UNESCO-Weltkulturerbe. Inspiriert von englischen Landschaftsgärten sprießt zu beiden Seiten der Neiße ein Meisterwerk landschaftlicher Gartenkunst, so wie es Hermann Fürst von Pückler-Muskau einst erdacht hat. Besonders schön ist es im Tal der Lausitzer Neiße im Frühling und Herbst, wenn die Natur die Möglichkeiten der Farbpalette ganz ausschöpft und die Landschaftsmalerei vollendet. Um komplett in das Schloss-Feeling einzutauchen, können Sie die weitläufige Parkanlage sogar mit der Kutsche erkunden.
Unser Tipp: Erklimmen Sie den Südwestturm des Neuen Schlosses und lassen Sie in 35 m Höhe den Blick schweifen.
Die Reichsburg Cochem thront als Wahrzeichen über der gleichnamigen Stadt an der Mosel. Schon von Weitem ist die Höhenburg auf dem rund 150 m hohen Bergkegel gut sichtbar. Mit ihren zahlreichen Türmen und Erkern wirkt sie wie einem Märchenbuch entsprungen. Die Grundfesten reichen bis ins Mittelalter zurück. Im 17. Jahrhundert wurde die Zollburg jedoch fast gänzlich zerstört und erst Mitte des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Freitags und samstags lebt das Mittelalter bei einem deftigen Rittermahl wieder auf und am ersten Augustwochenende warten mittelalterliche Akteure mit einem Marktszenario auf die Besucher.
Unser Tipp: Lebendiges mittelalterliches Treiben erwartet Sie auch zum Burgfest im Sommer und zur Burgweihnacht.
Unsere Reise zu den schönsten Burgen und Schlössern in Deutschland führt uns in den Harz, wo das Schloss Wernigerode als Architekturjuwel auf einem Hügel sitzt. Die ursprüngliche Burg wurde über die Jahrhunderte immer weiter ausgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Festung schwere Schäden und wurde erst im 17. Jahrhundert als barockes Wohnschloss wiederaufgebaut. Von der bewegten Geschichte zeugt die detailreich verzierte Fassade, die Fachwerk mit aufwendigen Holzschnitzereien und neogotische Elemente aus der Zeit der Burgromantik kunstvoll miteinander vereint. An die mittelalterliche Burg erinnern die steinernen Überreste der Wehranlagen sowie die festen Ringmauern um das Schloss.
Unser Tipp: Den besten Blick auf das Schloss Wernigerode hat man vom gegenüberliegenden Gipfel des Agnesbergs.
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