Für unseren Systemarchitekten Marc Zacher aus Köln ist das Oberallgäu fast schon zweite Heimat geworden, so oft macht er hier Urlaub. Die Familie immer im Schlepptau, verbringt er die schönste Zeit des Jahres mit Wandern, Bergsteigen und Fahrradfahren. Im weg.de-Team Tipp verrät er seine Insidertipps rund um Oberstdorf und das Kleinwalsertal.
Urlaub im Oberallgäu, das ist für mich eine Familienangelegenheit. Mein Vater kletterte als Kind in den Bergen im Kleinwalsertal und verliebte sich in die Gegend. Vor mehr als 15 Jahren kauften meine Eltern eine Ferienwohnung in Oberstdorf. Seitdem reisen meine Geschwister und ich, mittlerweile mit unseren Familien, regelmäßig in den südlichsten Ort Deutschlands. Für die Kinder bietet das Allgäu genauso viel wie für aktive Eltern – um das voll auszuschöpfen machen wir Mehrgenerationenurlaub und haben so den Babysitter dabei.
Wandern mit Kindern Kurzweilige Strecken, Wasser in der Nähe, ein Ziel – mit der Auswahl der richtigen Strecken wird Wandern für Kinder zum Ausflug auf den Abenteuerspielplatz. Diese Touren haben für uns super funktioniert: Burmi-Weg an der Breitach im Kleinwalsertal Auf 500 m entlang des Baches Breitach bietet Maskottchen Burmi den Kindern Spiel- und Kletterstationen. Ab dem Parkplatz in Riezlern kann man eine ca. 3 km lange Rundwanderung daraus machen. Über den Tobelweg zur Gaisalpe am Rubihorn Kurze Wanderung entlang eines Bergbachs, mit einfachen Kletterstellen, Leitern und Brücken. Ab dem Parkplatz in Reichenbach braucht man mit kleinen Kindern ca. 1 h bis zur Gaisalpe (Almen nennt man im Allgäu Alpen). Lässt sich prima kombinieren mit dem Waldspielplatz in Reichenbach. Mit älteren Kindern geht man noch 1h weiter zum Gaisalpsee, wo man bei warmem Wetter super baden kann. Starzlachklamm am Grünten in Sonthofen Gut gesicherte Klamm, nicht zu lang für kleinere Kinder. Als Rundwanderung ist man hier ca. 1,5h unterwegs. Die Kletterei über Steinstufen, das Wasser und der Höhlencharakter in einigen Passagen macht den Kindern großen Spaß. Hier kann man übrigens auch Canyoning machen. Breitachklamm in Tiefenbach bei Oberstdorf Etwas mehr Ausdauer brauchen Kinder in der noch beeindruckenderen Breitachklamm. Der Weg führt durch die tiefe Schlucht entlang der Breitach ins Kleinwalsertal. Durch den Faltenbachtobel zu den Skisprungschanzen Am Fuß der Skisprungschanzen startet diese kleine aber feine Wanderung entlang des Faltenbachs. Mit kleinen Kindern geht man nur den ersten spannenden Teil nah am Wasser über Leitern, Stege und Steinstufen zum ersten großen Wehr. Statt hier weiter Richtung Seealpe und Nebelhorn aufzusteigen, geht es mit den Kindern runter zu den Schanzen. Vielleicht kann man dort sogar den Skispringern beim Training zusehen.
Die Allgäuer haben längst erkannt, dass Familien eine wichtige Zielgruppe sind. An vielen Gasthöfen und Bergstationen gibt es mittlerweile Kinderspielplätze und eine Vielzahl von Angeboten für Kinder wurde in der Region geschaffen.
Hier eine Auswahl:
Waldspielplatz in Reichenbach
Ein liebevoll angelegter Spielplatz in einem Wäldchen bei Reichenbach mit tollen geschnitzten Spielgeräten und Figuren. Vor allem bei heißem Wetter ein toller Ort zum Verweilen.
Sommerrodelbahn am Söllereck
Eine rasante Fahrt mit dem „Allgäu Coaster“ kann man auch schon mit Kindern ab 3 Jahren wagen – unsere Tochter kann hier nicht genug bekommen.
Kletterwald am Söllereck
Ab 6 Jahre können sich Kinder im Kletterwald am Söllereck austoben. Die Fahrt mit der Söllereckbahn ist für Kletterwaldbesucher gratis und ein weiteres Highlight bei diesem Ausflug.
Unsere Insidertipps zur Abkühlung im Sommer: Freibad in Fischen Unser Favorit für kleine Kinder. Kinderbecken, Wasserspielplatz, eine Rutsche für die Älteren – und das vor der schönen Kulisse von Nebelhorn und Rubihorn. Freibad in Riezlern In Riezlern im Kleinwalsertal liegt ein weiteres schönes Freibad. Hier wird es wegen des begrenzten Platzes schnell voll, dafür gibt es tolle Rutschen. Freibergsee Für Erwachsene und ältere Kindern ist der herrlich gelegenen Freibergsee mit klarem (aber sehr kaltem!) Wasser bei Oberstdorf ideal. Vor der Tür Parken ist nicht, da man gute 100 Höhenmeter vom Parkplatz am Renksteg in ca. 30 Min. Wanderung überwinden muss.
Das Allgäu bietet Wanderungen für alle Ansprüche: gut ausgebaute Wanderwege für Kinderwagen und ältere Urlauber bis hin zu hochalpinen Bergwanderungen und Klettersteige. Besonders interessant wird es, wenn man sich in einer Mehrtagestour in den entlegeneren Bereich der Allgäuer Alpen aufmacht. Hier unsere Favoriten: Hoher Ifen (2230m) Die außergewöhnliche Form dieses Berges machen die Wanderung so reizvoll. Man startet bei der Talstation der Ifenbahn nahe Hirschegg im Kleinwalsertal. Durch die mächtigen Gottesackerwände steigt man auf ein leicht geneigtes Hochplateu an dessen Ende sich der Gipfel des Hohen Ifen befindet. Zurück über das Schwarzwassertal. Rund um den Großen Widderstein (2533m) – und ganz hinauf für Mutige Am Ende des Kleinwalsertals thront der Widderstein. In Baad, dem hintersten Ort des österreichischen Tals, das man mit dem Auto nur von Deutschland aus erreicht, starten wir. Durch das Bärgunttal geht es auf den Hochalppass. Von da optional nochmal 500m in leichter Kletterei auf den Großen Widderstein. Auf diesem Abschnitt ist wegen der Steinschlaggefahr ein Helm empfehlenswert. Der Rückweg durch das Gemsteltal komplettiert die Umrundung des Widdersteins – eine wuunderschöne, aber sehr lange Tour. Hüttentour: Hohes Licht – Heilbronner Weg – Mädelegabel – Großer Krottenkopf Für uns die schönste Tour im Allgäu. An drei Tagen geht es über den Allgäuer Hauptkamm und nebenbei auf einige der höchsten Gipfel in der Region. Start ist in Einödsbach im Stillachtal, der südlichsten Siedlung Deutschlands. Auf der ersten Etappe steigt man zur Rappenseehütte (2091m) auf, die idyllisch an einem Bergsee gelegen ist. Wer nicht ausgelastet ist, kann als Nachmittagsprogramm den Rappenseekopf und Hochrappenkopf besteigen. Am zweiten Tag geht es weiter bergan zum Heilbronner Weg. Optional macht man zu Beginn der Etappe noch einen Abstecher auf das hohe Licht (2651m). Es folgt die interessanteste Passage des Heilbronner Wegs mit Seilversicherungen, leichten Kletterstellen, einer Leiter und Brücke als Highlight. Nach einer Pause auf dem Bockkarkopf (2609m) geht es über den Schwarmilzferner, dem einzigen verbliebenen Gletscher der Region. Wer noch kann, der steigt an dessen Ende in leichter Kletterei auf die Mädelegabel (2645 m) und genießt von oben den Ausblick auf den Gletscher und die benachbarte Trettachspitze, die „richtigen“ Bergsteigern vorbehalten ist. Der weitere gemütliche Verlauf des Wegs führt zum Etappenziel Kemptner Hütte (1844 m). Am dritten Tag kann man den nahgelegenen Großen Krottenkopf, mit 2656m der höchste Gipfel im Allgäu besteigen oder direkt über Spielmannsau nach Oberstdorf absteigen. Hindelanger Klettersteig Für die Kletterfreunde sind der 2-Länder Klettersteig an der Kanzelwand, der Salewa Klettersteig am Iseler, der Mindelheimer Klettersteig und der Hindelanger Klettersteig optimale Herausforderungen im Allgäu. Der Hindelanger Klettersteig ist ein Klassiker mit gesicherten Klettersteigpassagen und ungesicherter leichter Kletterei mit luftigen Passagen. Von der Bergstation der Nebelhornbahn (ab Oberstdorf) dauert die Überschreitung der Wengenköpfe bis zum großen Daumen je nach Verkehr und Klettertempo ca. 4-5 h. Auf normalen Wanderwegen gehts zurück zur Nebelhornbahn. Eine aufregende Tour mit tollen Aus- und Tiefblicken. Die Oberstdorfer Bergschulen bieten wöchentlich geführte Touren an. Übrigens: Von Oberstdorf kann man auf dem Europäischen Fernwanderweg 5 (E5) die Alpen in 5-7 Tagesetappen überqueren. Organisierte Touren kann man in den Bergschulen im Oberallgäu buchen.
Insidertipp: Nicht an den Wochenenden auf den Heilbronner Weg gehen. Dann ist viel los und man muss an den Schlüsselstellen warten. So kann man die Landschaft nicht in Ruhe genießen. Den Schlafplatz auf den Hütten sollte man immer vorher reservieren (telefonisch oder per Internet).
Auch hier bietet das Allgäu Abwechslung. Eine gemütliche Radtour mit der Familie, Training auf dem Rennrad oder Bergtouren auf dem Mountainbike – alles ist möglich. Fahrräder kann man sich vor Ort leihen, ein einfaches Rad kostet ca. 10 Euro pro Tag. Unsere Insidertipps:
Zwei Insidertipps in und nahe Oberstorf:
In Oberstdorf lässt es sich hervorragend bummeln und shoppen.
An Regentagen empfehlen wir:
Gerade für Familien bieten die kleinen, aber feinen Skigebiete rund um Oberstdorf und im Kleinwalsertal ideale Bedingungen zum Skifahren. Man verliert sich nicht aus den Augen und es gibt viele einfache Abschnitte, auf denen man mit jungen Skianfängern sorgenfrei fahren kann. Für die fünf Skigebiete Nebelhorn, Fellhorn/Kanzelwand, Söllereck, Ifen und Walmendinger Horn gibt es eine Verbundkarte, so dass Abwechslung möglich ist.
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