Marokko ist ein afrikanisches, muslimisch geprägtes Land und bekannt für seine Gastfreundlichkeit. Daher sollten Sie als Besucher auf Ihre Gastgeber auch Rücksicht nehmen. Die folgenden Infos und Hinweise helfen Ihnen dabei, Ihren Aufenthalt in Marrakesch so angenehm wie möglich zu machen.
Marrakesch
Die Stadt Marrakesch, auch unter den Namen „Rote Stadt“ bzw. „Perle des Südens“ bekannt, liegt im Landesinneren des Königreichs Marokko, nördlich des Atlasgebirges. Sie gehört mit Meknès, Fès und Rabat zu den vier sogenannten Königsstädten. Marrakesch wurde bereits im Jahr 1070 gegründet und hat heute ca. 1 Million Einwohner.
Sprache
Die Amtssprache Marokkos ist Arabisch, und bedingt durch die frühere Kolonialzeit spricht ein Großteil der Bevölkerung auch noch Französisch. Gerade bei Preisverhandlungen ist es von Vorteil, wenn Sie die wichtigsten Zahlen auf Französisch kennen. In Marrakesch können Sie sich manchmal auch mit Englisch behelfen, zumindest in Hotels, Bars und Restaurants. Wenn Sie ein paar Ausdrücke in der Landessprache beherrschen - z.B. um jemanden zu begrüßen oder um sich zu bedanken usw. - wird dies von den Einheimischen oft wohlwollend aufgenommen.
Uhrzeit
In ganz Marokko gilt wie in Großbritannien die Greenwich Mean Time (GMT), also müssen Sie Ihre Uhr um 1 Stunde zurückstellen. Von März bis Oktober gilt die Sommerzeit.
Währung
Die marokkanische Währung heißt Dirham (DH). 1 Euro entspricht dabei grob gerechnet 10 Dirham. In Marrakesch gibt es Banken und Bankautomaten sowie auch Wechselstuben, so dass Sie vor Ort problemlos an Bargeld kommen.
Reisezeit
Die optimale Reisezeit für Marokko ist der Frühling und der Herbst, wenn es tagsüber nicht mehr ganz so heiß wird. Abends, besonders in der Wüste, kann es dann allerdings stark abkühlen.
Anreise
Marrakesch ist per Direktflug aus Deutschland erreichbar. Der internationale Flughafen von Marrakesch - der "Aéroport Marrakech Ménara" (RAK) - liegt etwa 5 km außerhalb der Stadt. Daneben ist auch die Anreise per Bahn und Bus möglich.
Für die Einreise benötigen Sie einen Reisepass, der mindestens sechs Monate gültig ist. Der Personalausweis genügt nicht. Mit dem bei Ihrer Einreise ausgestellten Touristenvisum können Sie sich bis zu 90 Tage im Land aufhalten. In manchen Hotels ist es noch üblich, dass Paare eine Heiratsurkunde bei der Zimmerbuchung vorlegen.
Impfungen
Für Marokko gibt es keine Pflichtimpfungen, das größte Problem für Touristen ist eher der klassische Reisedurchfall. Falls Ihr Magen dazu neigt, auf exotische Gerichte nervös zu reagieren, packen Sie am besten zuhause entsprechende Medikamente ein.
Kleidung
Während gerade auf dem Land vielfach noch der traditionelle Kleidungsstil vorherrscht, kleiden sich in den marokkanischen Städten viele Bewohner westlich, Frauen sind hier längst nicht mehr alle verschleiert. Dennoch sollten Sie am besten folgende Grundsätze beherzigen: Kurze Hosen sollten immer über das Knie gehen. Oberteile sollten nicht schulterfrei sein und am besten auch die Oberarme bedecken. Speziell bei Frauen sollte der Ausschnitt nicht tief oder aufreizend sein, bauchfrei ist ebenfalls zu vermeiden.
Und: abends kann es in Marrakesch deutlich abkühlen. Wenn Sie ausgehen, kann es nicht schaden, eine leichte Jacke o.ä. mitzunehmen.
Ramadan
Der Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. Er dauert ca. 30 Tage und wird im Frühjahr begangen. Beginn und Ende werden wie Ostern durch bestimmte astronomische Konstellationen berechnet und variieren daher von Jahr zu Jahr. Während des Ramadans ist das Trinken von Alkohol verboten - auch für Touristen. Daher werden in dieser Zeit auch keine alkoholischen Getränke verkauft oder angeboten. Viele öffentliche Stellen und auch manche Geschäfte haben dann kürzere Öffnungszeiten oder sind ganz geschlossen.
Alkohol
Nicht jedes Restaurant bietet alkoholische Getränke auf der Karte an. Das liegt meistens daran, dass die dafür notwendige Lizenz sehr teuer ist. Viele Bars, Clubs und Restaurants in der Neustadt von Marrakesch schenken allerdings Alkohol aus. In der Öffentlichkeit sollten Sie darauf verzichten, Alkohol zu trinken.
Gastfreundschaft
Generell ist
Marokko ein gastfreundliches Land. Deshalb kann es Ihnen öfter passieren, dass Fremde Sie zu einem Glas Pfefferminztee einladen. Sie sollten jedoch wissen, dass auch viele Händler dies als Vorwand nutzen, um Ihnen Waren im Hinterzimmer des Ladens zu verkaufen. Wenn Sie nichts kaufen wollen, empfiehlt es sich, die Einladung höflich abzulehnen.
Moscheen
Die prächtigen Moscheen von Marrakesch sind ohne Ausnahme für alle Besucher, die nicht Muslime sind, leider nicht zugänglich. Sie sollten dieses Verbot auch respektieren.
Handeln
Das Handeln und Feilschen um Waren ist ein typischer Bestandteil der marokkanischen Kultur. Für Mitteleuropäer, die in der Regel nur einen festen Preis von Waren kennen, ist das Verhandeln anfangs gewöhnungsbedürftig. Die Frage nach einem Preis wird ein Händler immer mit einem Vielfachen des tatsächlichen Werts beantworten. Hier gilt es ruhig Blut zu bewahren und sich auf die Prozedur einzulassen, indem Sie ein Gegenangebot machen, das auf jeden Fall unter dem Preis liegt, den Sie zu zahlen bereit sind - bis beide Seiten sich einig sind.
Preise und Trinkgeld
Wenn Ihnen von einem hilfsbereiten Einheimischen eine Führung angeboten wird, so sollten Sie auf jeden Fall den Preis dafür vorher klären. Sonst kann es passieren, dass Ihr Führer hinterher eine absurde Summe verlangt, und Sie brauchen Ausdauer, bis Sie eine vernünftige Bezahlung ausgehandelt haben. Dasselbe gilt für Taxifahrten: Das Ziel nennen und den Fahrtpreis vor dem Einsteigen abklären.
Das Trinkgeld ist in Marokko nicht im Preis inbegriffen. Als Faustregel gelten 10 Prozent, 15 Prozent sind eine großzügige Geste. Auch wenn Sie jemandem nur nach dem Weg fragen bzw. für andere Gefälligkeiten ist es üblich, einige Dirhams als Lohn zu geben.
Getränke
Frisches Wasser kaufen Sie am besten in einem Lebensmittelgeschäft. Das Wasserleitungswasser ist zum Trinken nicht geeignet. Das marokkanische Nationalgetränk ist "Thé à la Menthe": ein kräftiger grüner Tee aus frischer Minze und viel Zucker. Da das Wasser dafür naturgemäß gekocht wird, können Sie eine Einladung zu einem Glas durchaus annehmen.
Fotografieren
Marrakesch ist voller interessanter Motive, die jeden Fotografen verlocken. Wenn Sie gerne interessante Menschen wie z. B. die Schlangenbeschwörer auf dem Djemaa el Fna fotografieren möchten, sollten Sie sich bewusst machen, dass diese oft ihren Lebensunterhalt als "Fotomodell" verdienen. Deshalb ist eine kleine Gegenleistung von etwa 10 Dirhams durchaus angebracht. Und da nicht alle Einwohner von Marrakesch es gewohnt sind, als Sehenswürdigkeit abfotografiert zu werden, empfiehlt es sich, vorher um Erlaubnis zu fragen.

Ein No-Go ist das Fotografieren von offiziellen Gebäuden sowie militärischen Einrichtungen und ähnlichen Motive, ebenso von Polizisten und Soldaten - nicht nur in Marokko, sondern auch in vielen anderen Ländern ist dies aus Sicherheitsgründen verboten.