Naturparks, karibische Strände und rauchende Vulkane – Costa Rica hat, was sich Urlauber wünschen. Trotzdem ist das reichste Land Mittelamerikas bisher wenig bekannt.
Pura Vida – „pures Leben“ sagen die Costaricaner, wenn sie sich begrüßen: Es ist der Ausdruck eines Lebensgefühls, das von Freude und Zufriedenheit geprägt ist. Und die Ticas und Ticos, wie die Einwohner Costa Ricas von den übrigen Lateinamerikanern liebevoll genannt werden, können zufrieden sein: Costa Rica – gerade mal so groß wie Niedersachsen – hat mehr Naturschutzgebiete als irgendein anderes Land der Welt. Hier stellt das kleine Land in Mittelamerika sogar einen Weltrekord auf: 27 Prozent seiner Fläche stehen unter Naturschutz. Politisch gesehen bewegt sich Costa Rica ebenfalls auf der Sonnenseite: 1949 wurde die Armee abgeschafft. 1983 verkündete Präsident Luis Alberto Monge die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität des Landes.
„Reiche Küste“ heißt Costa Rica übersetzt. Den Namen verdankt das Land Christoph Kolumbus, der dort 1502 Gold und Edelsteine vermutete. Heute ist der Großteil der Bodenschätze abgebaut, trotzdem ist in Mittelamerika kein anderer Staat so wohlhabend. Als „Schweiz Mittelamerikas“ wird Costa Rica deshalb oft bezeichnet. Auf den Vergleich mit den Eidgenossen sind die Einheimischen stolz. Nicht nur des Geldes wegen – auch Berge haben die Costaricaner. Schnee sucht man auf deren Kuppen aber vergebens. Ganz im Gegenteil. Im Nordosten des Landes qualmen und rauchen noch einige Vulkane – die meisten sind aber erloschen und ungefährlich. Ohne Führer sollten interessierte Reisende einen Aufstieg jedoch nie wagen.
Die zentrale Hochebene ist eingerahmt von dichtem Regenwald, der fast gänzlich unbewohnt ist. An den Küsten Costa Ricas liegen wunderschöne Naturstrände. In der Provinz Limón an der Atlantikküste herrscht feuchtes Klima vor. Hier hört man am Bilderbuchstrand Raggae-Musik und jamaikanisches Englisch. Ganz anders – trocken und heiß – die Pazifikküste: Hier liegen die Surferstrände Costa Ricas, Tamarindo ist ein ganz bekannter.
500 Kilometer vor der Küste, im Pazifischen Ozean, liegt die Isla del Coco. Nur wer eine besondere Genehmigung hat, darf sie betreten. Um das UNESCO-Weltkulturerbe ranken sich viele Sagen und Mythen: Piraten wie Henry Morgan oder Kapitän Thompson sollen hier ihre Schätze vergraben haben. Viele Expeditionen machten sich schon auf die Suche nach den Kostbarkeiten, kamen aber mit leeren Händen zurück.
San José – die Hauptstadt Costa Ricas – ist der kulturelle Mittelpunkt des Landes und architektonisch völlig untypisch für süd- und mittelamerikanische Großstädte: Kolonialbauten suchen Besucher hier vergebens, dafür sehen sie eine moderne und eine beeindruckende Stadt mit ganz eigenem lateinamerikanischem Flair. Das Teatro Nacional am Placa de la Cultura zum Beispiel ist das wohl schönste Gebäude der Stadt. Das neoklassizistische Äußere des Kulturzentrums ist der Oper von Paris nachempfunden. Knapp 400.000 Einwohner leben in der größten Stadt Costa Ricas – zehn Prozent der Gesamtbevölkerung.
Wer Costa Rica einen Besuch abstattet, sollte sich eine einheimische Besonderheit nicht entgehen lassen: Kaffee. Costa Ricas Sorten zählen zu den besten der Welt. Fraglich jedoch, ob Urlauber ihre Trinkgewohnheiten an die der Einheimischen anpassen möchten. Diese trinken ihren cafeto nämlich mit extrem viel Milch und ganz viel Zucker.
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