Herbst ade – Sommer olé: weg.de Urlaubsexpertin Anne über ihre spannende Entdeckungstour auf Fuerteventura.
Die Kanaren sind die Inseln des ewigen Frühlings und genau das Richtige für den schmuddeligen Herbst, der uns bevor stand und dem wir unbedingt entfliehen wollten. Wir entschieden uns für 10 Tage Urlaub auf Fuerteventura,um bei angenehmen Temperaturen zwischen 25 und 30°C den Sommer um ein paar Tage verlängern zu können.
Oft hörte ich im Vorhinein, dass es auf Fuerteventura nichts zu sehen gibt, was uns natürlich nicht davon abhielt, die komplette Insel abzufahren und zu erkunden, als es soweit war. Und glücklicherweise kann ich im Nachhinein sagen: Ganz im Gegenteil, es gibt viele idyllische Orte, eine beeindruckende Landschaftsvielfalt und ein paar charmante Bauwerke, die absolut sehenswert sind. Und das Besondere: Nirgendwo ist es überlaufen und egal wo man ist, es herrscht eine gewisse Ruhe. Eine Tatsache, die ich ganz schnell zu schätzen wusste.
Das Designhotel Bahia Playa war unsere erste Wahl: Ein Hotel ab 16 Jahren, viele positive Bewertungen, keine Bettenhochburg in der Nähe und im kleinen Dorf Tarajalejo idyllisch direkt am Meer gelegen – all das entsprach genau unserer Vorstellung. Und wir wurden nicht enttäuscht: Das Zimmer mit großer Terrasse und Blick auf Palmen und Meer war ein Traum, das Essen abwechslungsreich und der Service einfach top. Zudem war es der perfekte Ausgangspunkt für Mietwagen-Ausflüge in alle Himmelsrichtungen der Insel.
Am nordwestlichen Ende der Insel lohnt sich ein Ausflug zum Faro de El Tostón. In flacher, karger Umgebung steht der strahlende, rot-weiß gestreifte Leuchtturm fast herrschaftlich und wird vom tosenden Meer umrahmt. Ein abgelegener, faszinierender Ort, wie ich fand, an dem man einfach mal eine Pause einlegen oder auch etwas über die traditionelle Fischerei lernen kann, wenn man das im Leuchtturm beherbergte Museum besucht.
Wer zwischendurch mehr Menschen und ein bisschen mehr Trubel um sich herum braucht, plant einen Besuch in Corralejo ein, das sich am nordöstlichen Ende der Insel befindet. Der beliebte Ferienort bietet eine lange Shoppingstraße und jede Menge Lokalitäten am Hafen. Von hier aus kann man sogar Lanzarote sehen.
Direkt südlich von Corralejo schließt sich das Wanderdünengebiet El Jable an. Auf 27 km² gibt es hier nichts anderes als Sand. Die Weite und Einsamkeit zwischen den Dünen fand ich atemberaubend und man vergisst die Zeit, während man von einer Düne zur nächsten läuft, herumtollt, Muscheln sammelt oder einfach nur die Weite genießt.
Mein persönliches Highlight der Insel befindet sich an der Ostküste. Vielleicht haben Sie schon mitbekommen, dass ich Leuchttürme mag, aber den Faro de la Entallada hab ich mittlerweile zu meinem Lieblingsobjekt gekürt. Von Las Playitas aus, einem wirklich sehenswerten idyllischen Fischerort, schlängelt sich eine schmale Straße den Berg hinauf, wo einen dieser charmante Leuchtturm mitsamt großer Terrasse und tollem Aussichtspunkt empfängt. Beeindruckend für Groß und Klein ist auch das 19 m lange Finnwal-Skelett in Salinas del Carmen, das sich direkt neben dem Salzmuseum am Meer befindet und Teil des Projektes „Weg der Meeressäuger“ ist, in dessen Rahmen rund ein Dutzend solcher Skulpturen aufgestellt werden sollen.
Für Liebhaber von langen Strandspaziergängen ist die Halbinsel Jandia im Süden genau das Richtige. Über viele Kilometer hinweg – von Los Gorriones bis hin zum kleinen Hafenort Morro Jable säumen goldgelbe Sandstrände die Ostküste und laden zum Laufen, Baden und Drachensurfen ein. Ich fand den Anblick herrlich und im Nu war mein Urlaubsgefühl auf 100% angestiegen.
Für Liebhaber von Steilküsten und starker Brandung ist die Westküste Fuerteventuras hingegen genau das Richtige. An der Küste von La Pared beispielsweise weht es ganz ordentlich und man weiß sofort, warum sich die Surfer hier tümmeln. Stundenlang kann man vom Felsen aus die Wassersportler beobachten und dem Klang der Brandung lauschen. Genau richtig zum Abschalten.
Im Westen der Insel findet man eine weitere Besonderheit: Die Molinos. Windmühlen sind auf Fuerteventura allgegenwärtig, aber die meisten sieht man, wenn man von Antigua aus 12 km Richtung Süden fährt. Die bekannteste Mühle befindet sich am nördlichen Ortsrand von Antigua und beherbergt sogar ein Museum, das allerlei Wissenswertes über die Windmühlen parat hat.
Ein Halt lohnt sich auf alle Fälle auch im malerischen Betancuria, das inzwischen komplett unter Denkmalschutz steht. Hier kann man in Ruhe durch kleine Gassen schlendern, einen Blick auf die Iglesia Santa Maria werfen, gemütlich am Kirchplatz sitzen oder den angeblich besten Ziegenkäse verkosten.
Das Schönste und das, was Fuerteventura eigentlich ausmacht, kommt zum Schluss: Die Berglandschaft! Was ich bei der Ankunft noch als karg und trist empfand, entpuppte sich während meines Aufenthalts immer mehr als beeindruckender Hingucker. Ich bekam gar nicht mehr genug von den Licht- und Schattenspielen der Wolken, die die Berglandschaft immer wieder anders aussehen ließen. Am besten erlebt man das bei einer Fahrt durch das westliche Bergland, wo es auf der Serpentinenstraße von Pajara nach Betancuria mehrere Haltebuchten und Aussichtspunkte gibt für einzigartige Fotomotive. Ein Blick von oben auf diese Landschaft ist wirklich pures Urlaubsglück!
Ohne Mietwagen geht’s nicht, denn nur so kann man die Insel auf seine Weise erkunden und in 10 Tagen so viele tolle Plätze entdecken, von denen Andere sagen, dass es sie auf Fuerteventura nicht gäbe. Und wer ein bisschen mehr Abenteuer braucht und die etwas abgelegeneren Ecken der Westküste über Schotterpisten anfahren möchte, sollte sich unbedingt einen Jeep mieten. Es lohnt sich garantiert! In diesem Sinne hasta luego, gute Fahrt und viel Freude auf Fuerteventura!
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