Sie hier, welche Dokumente Sie für die Einreise nach Portugal benötigen, welche Impfungensinnvoll sind und wie Sie Sprachbarrieren überwinden. Portugal ist Mitglied der Zollunion der EU und berechtigt somit Fluggäste, Bahnreisende und Automobilisten dazu, sich frei im Land zu bewegen. Dennoch sollte die Einreise in Europas westlichstes Land spätestens wenige Wochen vor der Abreise geplant werden, um ärgerliche oder unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Hier erfahren Sie, welche Einreisebestimmungen für Portugal (einschließlich Madeira und der Azoren) gelten, auf welche Herausforderungen Sie sich einstellen und welche Vorkehrungen Sie bei der Planung für einen reibungslosen und erholsamen Aufenthalt in Portugal treffen sollten.
Als Mitgliedstaat des Schengener Abkommens dürfen sich alle Bürger der EU, der Schweiz und Liechtenstein ohne Visum in Portugal frei aufhalten und auch arbeiten. Obwohl bei der Überquerung einer internen Schengen-Grenze keine Kontrollen durchgeführt werden, ist es notwendig, gültige Papiere stets mit sich zu führen. Von EU-Staatsangehörigen sowie von Mitgliedern der Schengener Staaten wird bei der Einreise nach Portugal ein (vorläufiger) Reisepass oder ein (vorläufiger) gültiger Personalausweis mit biometrischem Passfoto akzeptiert. Der Reisepass darf seit höchstens einem Jahr abgelaufen sein. Reisen Sie mit Kindern oder Jugendlichen, müssen diese über eigene Ausweisdokumente verfügen. Das gilt auch für Babys. Von der Verwendung von als gestohlen oder verloren gemeldeter und danach wieder aufgefundener Reisedokumente wird abgeraten. Auch wenn die Anzeige bei der zuständigen Behörde bereits widerrufen wurde, können bei einer Ausweiskontrolle Probleme nicht ausgeschlossen werden. Beachten Sie darüber hinaus ebenfalls, dass der Führerschein nicht als Reisedokument anerkannt wird.
Grundsätzlich dürfen Staatsbürger aus allen Nationen nach Portugal einreisen. Nicht-EU- Bürger benötigen gegebenenfalls ein Schengenvisum für die Einreise. Dieses ist sechs Monate gültig und berechtigt den Inhaber zu einem Aufenthalt von 90 Tagen im jeweiligen Gastland. Nach diesem Zeitraum gilt eine Sperrfrist von 6 Monaten. Unterschieden wird zwischen einem Transit-, einem Durchreise- und einem Kurzaufenthaltsvisum sowie einem Visum für längerfristige Aufenthalte. Falls Sie ein Visum beantragen möchten, wenden Sie sich an das Auswärtige Amt in Portugal.
Laut EU-Bestimmungen müssen mitgeführte Haustiere (Hunde, Katzen, Frettchen) sich ebenfalls ausweisen können, und zwar mit einem EU-Heimtierpass, in dem u.a. die Tollwutimpfung bestätigt wird. Die Impfung muss mindestens 30 Tage vor Anreise vollzogen werden und darf nicht älter als 12 Monate sein. Erkundigen Sie sich beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über einen Musterausweis. In Deutschland wird dieser durch dazu ermächtigte Tierärzte ausgestellt. Das amtsärztliche Gesundheitszeugnis lassen Sie sich am besten unmittelbar vor der Abreise ausstellen.
Seit 2004 benötigen reisende Haustiere außerdem einen Mikrochip. Als nationale Sonderregelung gilt in Portugal für Hunde die Leinen- und Maulkorbpflicht. Des Weiteren dürfen Hunde Sie weder in Restaurants noch in Supermärkte begleiten. Auch an einigen Stränden sind Hunde nicht gern gesehen, obwohl Portugiesen im Allgemeinen sehr tierlieb sind. In öffentlichen Verkehrsbussen sollten Sie Hunde oder Katzen in speziellen Taschen oder Boxen halten. In der Staatlichen Eisenbahn und auf Fähren dürfen Haustiere mitgenommen werden. Diese Sonderregelungen gelten sowohl für das Festland als auch für Madeira und die Azoren.
Für Reisen auf die beiden Inselgruppen im Atlantik empfiehlt das Auswärtige Amt die Standardimpfungen (wie Tetanus und Diphtherie) zu überprüfen. Reisen Sie aus einem Gelbfiebergebiet auf die Inseln, wird zudem eine gültige Impfung gegen Gelbfieber für alle über 1-Jährigen gefordert. Auf Madeira ist das Dengue-Fieber anzutreffen, für Touristen gibt es allerdings keine Impfung. Stiche der tagaktiven Mücken, die das Dengue-Fieber übertragen, können zum Teil durch körperbedeckende, helle Kleidung und Insektenspray vermieden werden. Bei einem Unfall oder einer akuten Erkrankung besteht in Portugal für alle Patienten, die in Deutschland gesetzlich versichert sind, ein Anspruch auf Behandlung. Wenden Sie sich unter Vorlage Ihrer Europäischen Krankenversicherungskarte (EHIC) an einen Arzt, Zahnarzt oder ein Krankenhaus, die vom gesetzlichen Krankenversicherungsträger in Portugal zugelassen sind. Die Krankenversicherungskarte gehört nicht zwingend zu den Einreisebestimmungen für Portugal, schützt aber im Krankheitsfall vor unvorhergesehenen finanziellen Ausgaben. Darüber hinaus sollten Sie auch eine Auslands-Krankenversicherung abschließen, da manche Risiken nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. Die medizinische Versorgung in Portugal ist zufriedenstellend, je nach Region sollten Sie sich aber auf längere Anfahrtszeiten zu einer ärztlichen Praxis oder zum Krankenhaus einstellen.
Prüfen Sie Ihre gesamten Reisedokumente rechtzeitig auf ihre Gültigkeit. In der Regel dauert die Ausstellungsdauer eines neuen Reisepasses ca. drei bis sechs Wochen. Da sich die Einreisebestimmungen für Portugal, wie für jedes andere Land auch, laufend ändern können, holen Sie besonders bei einer Reise mit Haustieren stets aktuelle Informationen beim Konsulat oder beim Veterinäramt ein. Für den Fall, dass Sie wichtige Dokumente verlieren, vergessen Sie nicht im Vorhinein Kopien davon zu machen und diese gesondert aufzubewahren. Flugreisen nach Portugal Einige Fluggesellschaften stellen strengere, von den staatlichen Anweisungen abweichende Anforderungen. Informieren Sie sich deshalb stets im Vorhinein bei Ihrer Airline über die erforderlichen Dokumente. Aus Deutschland starten täglich Direktflüge, die einen der größeren, im ganzen Land verteilten Flughäfen in Portugal, nämlich Lissabon, Porto oder Faro, ansteuern. Darüber hinaus bieten Charterfluggesellschaften häufig kostengünstigere Flüge nach Portugal. Bei diesen Angeboten müssen Passagiere aber häufig Zeitverzögerungen in Kauf nehmen, da es sich hier meist nicht um Direktflüge handelt.
Bei einer Anreise mit dem eigenen PKW, Motorrad oder Wohnmobil können Schengen- Bürger die Grenze Spaniens zu Portugal (A Raia genannt) ohne Personenkontrolle passieren. Dafür brauchen Sie neben gültigen Ausweispapieren keine weiteren länderspezifischen Dokumente zu beantragen. Der deutsche Führerschein wird in Portugal anerkannt. Für die Fahrt von Deutschland nach Portugal sollten Sie etwa zwei bis drei Tage einplanen. Wer einer mehrtägigen Anreise aus dem Weg gehen möchte, kann sich mit dem Autoreisezug von Paris nach Lissabon transportieren lassen. Die Mautgebühr auf der Autobahn kann bar oder mit Karte bezahlt werden. Was den Straßenverkehr anbelangt, sind die portugiesischen Verkehrsregeln generell mit denen aus Deutschland vergleichbar. Beachten Sie allerdings die vor Ortschaften, aber auch auf größeren Landstraßen aufgestellten Schilder mit der Aufschrift Velocidade Controlada. Überschreiten Sie in diesen Abschnitten das zulässige Tempo, schaltet die nächste Ampel auf Rot. Wundern Sie sich also nicht, wenn der Verkehrsfluss kurz vor diesen Streckenabschnitten zeitweilig abrupt unterbrochen wird.
Die Ein- und Ausfuhr von Waren unterliegt den Bestimmungen der EU. So ist beispielsweise das Mitführen von Pfefferspray nur Inhabern des Waffenscheins der Kategorie E erlaubt. Stichprobenartige Kontrollen durch die Polizei sind möglich. Rechtsverbindliche Auskünfte über Einreisebestimmungen für Portugal bezüglich Einfuhr- und Ausfuhr von Waren erhalten Sie direkt bei der Botschaft Ihres Ziellandes. Waren für den persönlichen Gebrauch sind zollfrei. Wenn Sie ausschließlich Waren mit sich führen, die einfuhrabgabenfrei sind, keinen Verboten und Beschränkungen und keinen Formalitäten nach dem Außenwirtschaftsrecht unterliegen, können Sie den Zoll am Flughafen demnach durch den grünen Ausgang zügig passieren. Es kann aber vorkommen, dass sowohl am Flughafen als auch bei einer Verkehrskontrolle Ihr Gepäck untersucht wird. Bei Verstoß gegen die Vorschriften drohen Bußgelder und Strafen. Ein Verstoß liegt u.a. dann vor, wenn die Richtmengen für verbrauchssteuerpflichtige Waren wie Tabak, Alkohol oder Kaffee überschritten werden. Für Zigaretten liegt dieser Richtwert bei 800 Stück, bei Zigarillos bei 400 Stück und bei Zigarren bei 200. Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von über 22% dürfen bis zu 10l eingeführt werden und Getränke mit einem Alkoholgehalt von unter 22% sogar 20l. Diese Mengen gelten selbstverständlich nur für legal erworbene Produkte. Bei eingeschmuggelten Produkten, die beispielsweise bei einem illegalen Händler am Strand gekauft wurden, handelt es sich um Steuerhehlerei. Dies kann strafrechtlich geahndet werden.
Den meisten Urlaubern dürfte bekannt sein, dass man in Portugal kein Spanisch spricht. Obwohl sowohl Portugiesisch als auch Spanisch zur romanischen Sprachfamilie gehören und die beiden Sprachen sich für Außenstehende ähnlich anhören mögen, handelt es sich um zwei unterschiedliche Sprachen. Ignorieren Sie diesen Unterschied, indem Sie versuchen auf Spanisch zu kommunizieren, laufen Sie Gefahr, den ein oder anderen Portugiesen zu verstimmen. Allerdings sprechen viele ältere Portugiesen Französisch, die jüngere Generation teilweise ein sehr gutes Englisch. Beherrschen Sie bereits bei Ihrer Ankunft in Portugal die wichtigsten Vokabeln zur Begrüßung und wenden einige portugiesische Höflichkeitsformeln an, treten Ihnen die Portugiesen, wie das auch überall sonst auf der Welt der Fall ist, offen und freundlich entgegen. So manch griesgrämig wirkendem Portugiesen zaubert dieses Interesse an seiner Sprache regelrecht ein breites Grinsen aufs Gesicht. Nutzen Sie diese Chance zum Austausch mit den Einheimischen. Die meisten Portugiesen wissen auch umständliche, mit Händen und Füßen getätigte Umschreibungen zu schätzen und darauf einzugehen. Reisen in der Hoch- bzw. Nebensaison Falls Sie es einrichten können, vermeiden Sie die Sommermonate Juli und August für einen Besuch in Portugal. Das ist zwar die am wenigsten verregnete Periode, allerdings auch die heißeste Zeit des Jahres. Natürlich zieht es zu diesen Monaten die meisten Touristen ins Land, besonders in die Großstädte. Wenn Sie Ihren Urlaub dagegen in die Nebensaison verlegen, profitieren Sie von vergünstigten Flügen und Unterkünften. Des Weiteren sind die Strände an den häufig noch sehr angenehmen Frühlings- oder Herbsttagen weniger überlaufen.
Letztendlich unterscheiden sich die Einreisebestimmungen für Portugal nicht wesentlich von denen der übrigen EU-Staaten. Wenn Sie also rechtzeitig die Gültigkeit der Reisedokumente aller Mitreisenden prüfen, an die erforderlichen Impfungen denken und den Portugiesen mit einigen Brocken ihrer Landessprache entgegentreten, steht einer gelungenen Reise in diesem als Urlaubsziel hoch im Kurs stehenden Land nichts im Weg. Genießen Sie die landschaftliche Vielfalt Portugals, sein interessantes kulturelles Erbe sowie nicht zuletzt die lokalen Gepflogenheiten der freundlichen Gastgeber.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.03.2021 aktualisiert.
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