Für Ihren Urlaub auf Kuba verlangen die Einreisebestimmungen des Landes den Besitz einer Touristenkarte. Im Folgenden erfahren Sie, wie und wo Sie das 30 Tage gültige Papier erhalten und welche Voraussetzungen vorliegen müssen. Alternativ können Sie sich ein Visum für längere Aufenthalte ausstellen lassen. Vor Reiseantritt sind stets Formalitäten wie der Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung für Kuba sowie eventuelle Zoll- und Impfvorschriften zu beachten.
Die Einreisebestimmungen für Kuba fordern von Ihnen den Besitz eines noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass. Alternativ können Sie einen vorläufigen Reisepass bzw. beim Nachwuchs den Kinderreisepass nutzen. Für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen ist ein Visum nicht notwendig. Dennoch wird verlangt, dass Sie sich eine sogenannte Touristenkarte von der Botschaft ausstellen lassen. Diese kostet etwa 22 Euro und kann direkt bei der Auslandsvertretung beantragt werden. Einzureichen sind das entsprechende Formular, die Gebühr in bar, ein Passbild, das Rück- oder Weiterflugticket sowie der Nachweis einer privaten Auslandsreisekrankenversicherung. Deutsche gesetzliche Policen sowie Versicherungen aus den USA werden prinzipiell nicht anerkannt. Alternativ können Sie sich die Touristenkarte über eine Fluggesellschaft oder ein lizenziertes Reisebüro organisieren. Bei einem Pauschalurlaub übernimmt diese Formalitäten meistens der Veranstalter – dessen Stempel sollte unbedingt auf der Rückseite der Touristenkarte vorhanden sein.
Wenn Sie eine nicht-touristische Reise nach Kuba planen, müssen Sie zwingend ein Visum beantragen. Selbiges gilt für Aufenthalte, die länger als 30 Tage dauern. Unter Umständen ist hierfür die Einladung einer Privatperson oder einer Institution notwendig. Ausgestellt werden u.a. Visa für Touristen, Geschäftsreisende, Journalisten, Studenten sowie für den Transit. Die Bearbeitung kann mehrere Wochen dauern, weswegen Sie unbedingt rechtzeitig mit der Reiseplanung für Kuba beginnen sollten. An den Grenzübergängen werden prinzipiell keine Visa ausgestellt. Das Vorhandensein der benötigten Dokumente wird von der Airline noch vor dem Abflug überprüft.
Kuba hat zum 1. August das neue System "E-Visa Cuba" eingeführt. Das Visum kostet 22 Euro pro Reisegast. Der E-Visum-Antrag kann online auf Englisch, Französisch oder Spanisch ausgefüllt werden. Die Antragsteller müssen persönliche Daten, einschließlich Passdaten, und eine gültige E-Mail-Adresse angeben, um einen Visacode zu erhalten. Das Visum wird elektronisch mit dem Reisepass des Antragstellers verknüpft, was für Reisende eine bequeme Option darstellt. Die angegebene Bearbeitungszeit beträgt 72 Stunden an Werktagen. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Zeiten je nach den jeweiligen Umständen variieren können. Das Touristenvisum ist für eine einmalige Einreise nach Kuba gültig, der Aufenthalt beträgt 90 Tage und kann um weitere 90 Tage verlängert werden.
Reisende, die auf dem Seeweg einreisen, müssen weiterhin beim kubanischen Konsulat ein Visum beantragen.
Bei der Ankunft auf Kuba legen Sie zunächst Ihren Reisepass und Ihre bereits gekaufte Touristenkarte vor. Diese wird sogleich von den Grenzbeamten registriert und abgestempelt. Ein Eintrag in den Pass wird in der Regel nicht vorgenommen. Des Weiteren müssen Sie das Originaldokument der Police einer anerkannten Auslandsreisekrankenversicherung für Kuba in spanischer Sprache vorlegen können. Eine entsprechende Bestätigung können Sie ganz einfach bei Ihrem Versicherungsanbieter anfordern und erhalten diese innerhalb weniger Tage zugeschickt. Sollten Sie den Nachweis am Airport nicht erbringen, werden Sie eventuell dazu aufgefordert werden, eine nationale Krankenversicherung für etwa 2-3 US-Dollar bzw. konvertible Pesos pro Aufenthaltstag abzuschließen. Bei Vorerkrankungen oder der Ausübung von Risikosportarten werden zusätzliche Gebühren erhoben.
Bei der Ankunft ist ein Formular mit ihren persönlichen Daten, geplanter Reisedauer und Reisegrund auszufüllen. Hierbei wird u.a. auch Ihr Aufenthaltsort abgefragt. Es empfiehlt sich vor dem Beginn Ihres Urlaubs ein Zimmer in einem staatlichen Hotel oder in einer „Casa particular“, den lizenzierten privaten Unterkünften, zu reservieren. Auf diese Weise können Sie den Grenzbeamten einen entsprechenden Voucher vorzeigen, der Ihre Übernachtung konkret bestätigt. In einigen Fällen wurde in der Vergangenheit verlangt, noch am Flughafen ein vergleichsweise preisintensives Hotel für mindestens drei Nächte zu buchen, bevor die Einreise gewährt wird.
Die eigentliche Einreiseprozedur kann bis zu einer halben Stunde dauern, wird in der Regel aber schneller durchgeführt. Pässe werden sich detailliert angeschaut und es werden Ihnen bisweilen Fragen zu Ihrem geplanten Aufenthalt gestellt. Die Grenzbeamten sind meist freundlich und sprechen neben Spanisch auch Englisch. Bisweilen können Sie sich sogar auf Deutsch oder Französisch austauschen. Die meisten Europäer werden vergleichsweise zügig abgefertigt. Lange Wartezeiten müssen Sie in Kauf nehmen, wenn Sie einen US-amerikanischen oder mexikanischen Pass besitzen bzw. Doppelstaater sind.
Nachdem alle Formalitäten geklärt sind, wird eine Hälfte der Touristenkarte abgetrennt und aufbewahrt. Den bei Ihnen verbleibenden Teil behalten Sie bis zur Ausreise bei sich. Bei Verlust können Sie erhebliche Probleme beim Verlassen des Landes haben. Entsprechend empfiehlt es sich, Kopien oder Digitalfotos anzufertigen. Im Jahr 2015 wurde die bis dahin übliche Flughafengebühr bei der Ausreise abgeschafft und in die Flugtickets integriert. Sie müssen daher entgegen immer noch weit verbreiteter Informationen keine 25 CUC bis zum Tag Ihrer Abreise aufbewahren.
Direkte Flüge oder Schiffsreisen zwischen den USA und Kuba sind derzeit nur amerikanischen Staatsbürgern unter gewissen Voraussetzungen erlaubt. Deutsche dürfen diese Verbindungen in der Regel noch nicht in Anspruch nehmen. In der Praxis sind die Verfahren der Fluggesellschaften und Reedereien bisher noch nicht weiter etabliert und es kann kurzfristig zu erheblichen Änderungen kommen. Wenn Sie aus Brasilien oder einem Gelbfiebergebiet anreisen, besagen die Einreisebestimmungen Kubas, dass Sie einen entsprechenden Impfnachweis erbringen müssen. Bisweilen werden diese Dokumente schon an den Abflughäfen in Lateinamerika von der jeweiligen Airline überprüft.
In Kuba wird bis zum heutigen Tag mit zwei Währungen bezahlt, dem inländischen Peso CUP und dem Peso Cubano Convertible CUC. Letzterer ist ausschließlich für ausländische Besucher gedacht und im Wert an den US-Dollar gekoppelt. Erhältlich ist die Währung an allen Wechselstuben des Landes, so u.a. am Flughafen. Erwerben Sie in keinem Fall CUC bei Straßenverkäufern. Stattdessen wenden Sie sich an die staatlichen Anbieter, die sogenannten CADECAs. Die meisten Produkte werden Sie mit konvertiblen Pesos bezahlen – der inländische Peso ist etwa 24 Mal weniger Wert und wird für Essen und Lebensmittel verwendet. Eine kleinere Summe CUP bei sich zu haben, ist empfehlenswert. Die Ein- und Ausfuhr von Pesos ist generell nicht gestattet. Sie können restliche CUC und CUP am Flughafen zurücktauschen, müssen jedoch eine Provision von etwa 10% einplanen. An einigen Orten Kubas können Sie mit Euro bezahlen, so z.B. in Varadero, den Jardines del Rey, Santa Lucia und Playa Covarrubias. Der Besitz und die Einfuhr von US-Dollar sind nicht gestattet. Amerikanische Kreditkarten werden unter keinen Umständen akzeptiert. EC-Karten, Maestro, VPay und Girocard können auf Kuba nicht genutzt werden. Dafür wird die Infrastruktur für VISA und Mastercard zunehmend ausgebaut. Sie erhalten mittlerweile an vielen Orten Bargeld am Automaten. Zur gängigen Praxis wird dies z.B. bei den Finanzinstituten Banco Metropolitano und Banco Financiero Internacional. Größere Restaurants und Hotels akzeptieren den elektronischen Zahlungsverkehr. Für die Nutzung der Kreditkarten fallen meist Gebühren von 3% und zusätzlich Provision für das kubanische Geldinstitut an. Um sicher zu gehen, sollten Sie eine größere Summe Bargeld in Euro einführen und nach Bedarf umtauschen.
Am besten reisen Sie ausschließlich mit Gegenständen ein, die für Sie persönlich gedacht sind. Die Zollvorschriften sind nicht zuletzt bei Geschenken für kubanische Staatsangehörige vergleichsweise streng. Bereits ab einem Wert von 50 CUC wird eine Zollgebühr von 100% erhoben. Weiterhin bestehen strikte Auflagen bei der Einfuhr von Funk- und GPS-Geräten sowie Satellitentelefonen. Die Standortfunktion von Mobiltelefonen und Computern ist davon ausgenommen. Frische Lebensmittel, insbesondere Fleisch- und Milchprodukte sowie Obst und Gemüse ist generell verboten.
Beinahe wichtiger sind die Ausfuhrbestimmungen für kubanische Produkte, insbesondere Rum und Zigarren. Tabak darf lediglich bis zu einer Menge von 20 losen Zigarren ohne Herkunftsnachweis außer Landes gebracht werden. Verschlossen und mit offiziellem Siegel versehen, sind sogar bis zu 50 Stück erlaubt. Alles, was darüber hinaus geht, bedarf einer Originalrechnung eines staatlich lizenzierten Unternehmens. Bei Spirituosen ist 1l mit einem Alkoholgehalt von 20% erlaubt. Wein darf bis zu 2l mitgenommen werden.
Grundsätzlich ist die Einreise mit Hunden, Katzen, Fischen und Vögeln nach Kuba möglich. Hierfür benötigen Sie ein amtliches Gesundheitszeugnis aus Deutschland. Zudem ist der Nachweis über eine Tollwutimpfung bei Hunden vorzulegen. Die Dokumente müssen anschließend ins Spanische übersetzt und vom konsularischen Dienst in Deutschland gegengezeichnet werden. Beachten Sie, dass auch mit den vorhandenen Unterlagen eine Quarantäne von maximal zwei Wochen Standard ist.
Offiziell wird lediglich ein Impfnachweis für Gelbfieber bei der Anreise aus einem Gefährdungsgebiet verlangt. Darüber hinaus empfiehlt das Robert-Koch-Institut die Auffrischung aller Standardimpfungen wie Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Mumps, Masern und Pneumokokken. Zusätzlich ist bei besonderer Exposition die Vorsorge gegen Hepatitis B, Typhus, Tollwut und Cholera anzuraten. Gegen diese Krankheiten sollten Sie vor allem dann geschützt sein, wenn Sie Individualreisen über Land planen. Gegen das häufig auftretende Siebentagefieber und die Chikungunya-Krankheit können Sie sich durch effektiven Mückenschutz wehren. Tragen Sie tagsüber lange, Körper bedeckende und helle Kleidung. Insekten-Repellents verringern ebenfalls das Ansteckungsrisiko. Malaria kommt auf Kuba nicht vor. Streunenden Hunden sollte man auf Kuba unbedingt aus dem Weg gehen. Selbst wenn Sie über eine Tollwutimpfung verfügen, ist eine zweite Immunisierung innerhalb der nächsten drei Tage erforderlich. In abgelegenen Regionen kann es bisweilen schwierig sein, an den entsprechenden Impfstoff zu gelangen. Die medizinische Versorgung ist lediglich in den größeren Städten Kubas, z.B. in Havanna und Santiago auf hohem Niveau gewährleistet. Auf dem Land kommt es oft zu Engpässen bei Personal und Ausstattung. Rettungsfahrzeuge benötigen oftmals mehr als 15min, um an einem Unfallort zu sein. Bei der Erstversorgung im Krankenhaus fallen stets Kosten an, die Sie bisweilen auslegen müssen, bevor Ihre Auslandsreisekrankenversicherung dafür aufkommt. Bei offenen Rechnungen kann eine Ausreisesperre verhängt werden. Dies gilt ebenso bei Unfällen im Straßenverkehr, bei denen die Schuldfrage noch geklärt werden muss.
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Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.03.2022 aktualisiert.
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