Einreisebestimmungen für Indien

Einreise Indien auf einen Blick

Indien ist mehr als eines der bevölkerungsreichsten Länder der Erde: Es ist Sehnsuchtsziel für Freigeister, Heimat der ayurvedischen Heilkunst und des Yoga, ein Eldorado für Vegetarier und Liebhaber exotischer Speisen, landschaftlich unwahrscheinlich vielfältig und kulturell immer eine Reise wert. Bevor Sie den Subkontinent erkunden können, gilt es, die Einreisebestimmungen für Indien zu kennen und zu erfüllen. Hier erfahren Sie diesbezüglich alles Wissenswerte: von Formularen und Visa über Zollvorschriften und das Einreiseprozedere.

Erste nützliche Informationen für eine gelungene Einreise

Wie für viele Ziele außerhalb der Europäischen Union benötigen Sie auch für die Einreise nach Indien einen gültigen Reisepass. Dieser muss die gängigen Bestimmungen erfüllen, sprich, er muss noch mindestens sechs Monate nach Ablauf des Visums gültig sein. Auch müssen mindestens zwei leere Seiten vorhanden sein für die Ein- und Ausreisestempel. Für Bürger bestimmter Länder gelten Ausnahmen: So benötigen Einheimische der Seychellen, aus Bhutan, Nepal und der Malediven sowie indische Staatsbürger, die im Ausland leben, und Menschen, die eine indische Herkunftskarte besitzen, kein Visum für die Einreise nach Indien. Grundsätzlich haben es Reisende aus den folgenden Ländern schwer, ohne Weiteres nach Indien einzureisen: Afghanistan, Pakistan, Bangladesch, China, Sri Lanka und den USA. Vorausgesetzt Sie sind nicht in Besitz eines Diplomatenpasses, benötigen Sie in jedem Fall auch ein Visum. Hier gibt es die unterschiedlichsten Visa, abhängig von dem Fokus Ihrer Reise. Arbeitsvisa und Studentenvisa sowie Visa für die Teilnahme an Freiwilligendiensten unterliegen anderen Bestimmungen als beispielsweise Touristenvisa. Der Fokus soll hier auf dem Touristenvisum liegen, das in der Regel für einen Aufenthalt von bis zu sechs Monaten gültig ist. Planen Sie einen längeren Aufenthalt darüber hinaus, sind Sie verpflichtet, zum einen das entsprechende Visum zu beantragen und zum anderen sich spätesten vier Tage nach der Einreise bei einer der zuständigen Aufenthaltsbehörden zu melden.

Welches Visum passt zu Ihrem Indien Urlaub?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Visa, die für Touristen in Frage kommen: das klassische Visum, das bei der indischen Botschaft oder dem Konsulat in Deutschland beantragt wird, und das elektronische Visum, das verschiedene Dienstleister organisieren. Sie fahren in jedem Fall auf der sicheren Seite, wenn Sie über einen offiziellen Visa- Vermittler der Botschaft bzw. der Generalkonsulate die Einreiserlaubnis beantragen. Die Botschaft hat ihren Sitz in Berlin, Konsulate finden Sie in Hamburg, München und Frankfurt am Main. Wo Sie Ihr Visum beantragen müssen, hängt von Ihrem gemeldeten Wohnsitz ab. Online füllen Sie den Visumsantrag aus, der Angaben zu Ihrer Person inklusive zur Berufstätigkeit und Art und Zweck Ihres Aufenthaltes in Indien verlangt. Sie drucken ihn aus, legen zwei gültige und biometrische, identische Passfotos bei und schicken alles zusammen mit Ihrem Reisepass und dem Zahlungsbeleg über die Höhe der Visagebühren an die Vermittlungsagentur. Hierbei ist unbedingt ausreichend Zeit einzuplanen, da Feiertage oder Streiks im Post- und Fernmeldewesen die Rücksendung Ihres Passes inklusive Visum ggf. verzögern können. Sie können die Unterlagen auch persönlich in der Botschaft/im Konsulat abgeben und diese nach Terminabsprache auch persönlich wieder abholen. Wer sich spontan für eine Reise nach Indien entscheidet, kann eine Art Visa-on-arrival beantragen. Dies sind elektronische Visa, die spätestens vier Tage vor Anreise beantragt werden müssen. Zu früh jedoch sollten Sie das E-Visum auch nicht beantragen, sonst könnte es passieren, dass es während Ihres Aufenthalts den vorgeschriebenen Gültigkeitszeitrau unterschreitet. Ein Ausdruck des Antrags ist mitzuführen. Außerdem kann dieses Visum nur unter zwei Bedingungen beantragt und genutzt werden: Erstens beträgt die Aufenthaltsdauer in Indien nicht mehr als 60 Tage und zweitens erfolgt die Einreise über einen der 16 festgelegten Flughäfen. Alle hier genannten Informationen bezüglich der Einreisbestimmungen für Indien gelten im Übrigen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Auch die Kleinsten benötigen einen eigenen Reisepass inklusive Visum. Für einige Flughäfen in Gebieten mit Genehmigungspflicht ist übrigens ein Protected Area Permit (PAP) bzw. Restricted Area Permit (RAP) nötig. Der Aufenthalt ohne die Genehmigungspflicht kann zu einer Haftstrafe führen.

Mit dem WHO Impfpass auf der sicheren Seite

Die Impfvorschriften im Rahmen der Einreisebestimmungen für Indien sind zwar nicht sehr streng, dennoch sollte einiges beachtet werden. In jedem Fall sollten Sie sich zeitlich ausreichend vor Urlaubsbeginn auf den Webseiten des Auswärtigen Amtes und des Robert- Koch-Institutes und ggf. der zuständigen indischen Ämter über aktuelle Impfbestimmungen informieren. Besonders, wenn Sie Ihre Reise nicht von Deutschland aus starten und möglicherweise direkt zuvor in ein Land gereist sind, das als Risikoland für Gelbfieber gilt. Dann ist in jedem Fall der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung notwendig.
Auch eine aktuelle bzw. aufgefrischte Masern- und Polioimpfung ist ratsam, um eventuelle Zweifel an Ihrer Gesundheit bei der Einreise in Indien zu vermeiden. Ratsam ist auch, wenngleich nicht vorgeschrieben, die Impfung gegen Tollwut. Diese drei, nicht ganz preiswerten Spritzen können wahrlich Leben retten. In Indien laufen viele streunende Hunde umher, die besonders in den kühlen Abendstunden agil werden. Es besteht keine grundsätzliche Gefahr vor diesen Tieren, dennoch kann der Kontakt mit einem infizierten Tier unangenehm werden. Außerdem deckt der Impfschutz für gewöhnlich einen Zeitraum von zehn Jahren ab. Interessant zu wissen, falls Sie in den nächsten Jahren planen, weitere exotische Länder zu besuchen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine Malariaprophylaxe im zuständigen Tropeninstitut anfordern. Es reicht aber auch die Mitnahme von Medikamenten zur Behandlung der Symptome bei einem etwaigen Ausbruch. Auch hängt die Malariaprophylaxe stark davon ab, welche Region in Indien Sie bereisen möchten. Für einen Städtetrip nach Neu Dehli oder dem Aufenthalt im Hochland ist sie sicherlich weniger notwendig als für einen Aufenthalt in Feuchtgebieten und den sogenannten Backwaters von Kerala im Süden des Landes. Auch spielt die Jahreszeit eine Rolle.

Das darf mit ins Reisegepäck nach Indien – oder auch nicht

Zollvorschriften, Artenschutz und Co. Sicherlich gibt es Länder, bei dessen Einreise enorm Wert auf den Inhalt Ihres Gepäcks gelegt wird. Denken Sie einmal an die Biosicherheit von Neuseeland oder die verstärkten Sicherheitsvorkehrungen der US-Amerikaner. Dahingegen ist Indien recht moderat, was das Einführen bestimmter Lebensmittel, Wertgegenstände und pflanzlicher bzw. tierischer Produkte angeht. Dennoch vermeiden Sie Unannehmlichkeiten oder sogar eine strafrechtliche Verfolgung, wenn Sie die folgenden Regeln berücksichtigen:
Grundsätzlich ist es verboten, Tierarten und dessen Produkte, die im Washingtoner
Artenschutzabkommen aufgelistet sind, ein- oder auszuführen. Für Sie als Urlauber bedeutet dies in erster Linie, erhöhte Aufmerksamkeit auf verarbeitete Lederprodukte oder Schmuckstücke zu legen. Korallen, Schlangenleder-Accessoires und Ähnliches bergen meist eine gewisse Unsicherheit. Möchten Sie dennoch nicht auf den antiken Schmuck oder das Schreibset aus Korallen verzichten, ist eine CETIS-Bescheinigung mitzuführen, die den Altersnachweis und die Unbedenklichkeit Ihres mitzuführenden Gegenstandes bestätigt. Das Gleiche gilt für Souvenirs und Gegenstände, die Sie aus Indien ausführen möchten. Der holzgeschnitzte Elefant statt echtem Stoßzahn wiederum birgt kein Risiko und ist ein beliebtes Mitbringsel für die eigenen vier Wände und Freunde. Gold, sofern es nicht indischer Abstammung ist, in Form von Münzen oder Barren darf in keinem Fall eingeführt werden. Außerdem müssen alle Geldbeträge, unabhängig in welcher Währung und Form (also auch Traveller Checks), die einen Wert von 5.000$ überschreiten, bei der Einreise angemeldet werden. Darüber hinaus lassen Sie den erotischen Liebesfilm und die Nacktfotos lieber zuhause bzw. löschen die Dateien von Smartphone, Tablet und Co. Und auch Drogen haben absolut nichts im Reisegepäck oder „am Mann“ zu suchen. Die indischen Behörden sind in diesem Fall sehr streng. Eine sofortige Ausreise ist noch die mildeste Strafe, die angesetzt werden kann.

Bevor Sie den Urlaub antreten können: das Prozedere am Flughafen

Der Flug ist geschafft. Sie sind gelandet, freuen sich schon auf die vielen neuen Eindrücke und brauchen nur noch Pass- und Zollkontrolle zu passieren, bevor der Urlaub endlich starten kann. Es mag zwar altmodisch klingen, doch teilen Sie Ihre überschwängliche Freude über die kommenden freien Tage, wenn Sie als homosexuelles Paar reisen, bitte nicht überdeutlich. Zwar steht seit 2018 Homosexualität in Indien nicht mehr unter Strafe, das scheint aber noch nicht bei allen angekommen zu sein. Wenn Sie von den indischen Beamten bei der Einreise nicht mit einem Lächeln begrüßt werden, sollte Sie das nicht beunruhigen: In dem Punkt handhaben es die Inder vielleicht wie die Norddeutschen und vermitteln erst einen kühlen und emotionsneutralen Eindruck. Was die Inder jedoch von den Deutschen mehr als deutlich unterscheidet, ist ein gewisses Maß an Willkür. Selbst innerhalb Ihrer Reisegruppe kann es passieren, dass die Einreise der Urlauber unterschiedlich gehandhabt wird. Sie werden vielleicht feststellen, dass ein jeder von Ihnen einen anderen Gültigkeitszeitraum für das Visum bekommen hat. Lassen Sie sich davon nicht irritieren, bleiben Sie gelassen und höflich und legen Sie einfach alle vom Beamten geforderten Dokumente bereit In puncto Kommunikation dürfte es keine Probleme geben, sofern Sie über ausreichend Englischkenntnisse verfügen und bemüht sind, den indischen Akzent zu tolerieren. Lassen Sie sich darüber hinaus nicht von dem markanten Kopfschütteln der Inder irritieren: Meist signalisiert das eher Zustimmung als Ablehnung und ist nicht, wie im zentraleuropäischen Kulturkreis, mit einem „Nein“ assoziiert. Ebenfalls zu den gängigen Prozeduren am Flughafen zählt die Abnahme Ihrer biometrischen Daten, sprich, es wird ein Foto gemacht und Sie müssen digital Fingerabdrücke abgeben. Dies ist jedoch
mittlerweile gängige Praxis bei der Einreise in vielen Ländern. Von enormem Vorteil ist auch der Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel, um den Urlaub in Indien bestreiten zu können und im Idealfall der Nachweis zur Unterkunft, zumindest für die erste Nacht. Über ein Rückflugticket oder einen Nachweis zur Weiterreise (beispielsweise ein Ticket nach Sri Lanka oder andere beliebte Ziele im Indischen Ozean), werden Sie in jedem Fall verfügen, wenn Sie ein E-Visum haben, da dies eine Voraussetzung ist. Wer mit einem klassischen Visum reist, tut sich jedoch einen Gefallen, zumindest über ein offenes Rückflugticket zu verfügen.

Noch eine Handvoll wissenswerter Informationen zur Einreise

Das Auswärtige Amt warnt von Reisen nach Jammu und Kaschmir, da die Regierung den Sicherheitsstaus der Region aufhebt. Die Sicherheitslage in Ladak bleibt dagegen weiterhin stabiel. Auch wenn Sie im Flieger sitzen, über ein gültiges Visum verfügen und Ihrem Ziel mit jeder Stunde näher kommen, ist das nicht immer der Garant für eine gelungene Einreise nach Indien. So könnte Ihnen beispielsweise die Einreise am Flughafen verweigert werden, wenn Sie zollrechtliche Bestimmungen verletzen, beispielsweise Rauschmittel mit sich führen (vorausgesetzt diese wurden bei Ausreise aus Deutschland nicht bereits entdeckt). Möglicherweise könnte auch die Einreise nach Indien verweigert werden, wenn der Fluggast stark alkoholisiert ist und ein entsprechend frevelhaftes Verhalten am Flughafen an den Tag legt. Bei Unstimmigkeiten bezüglich Gültigkeit des Reisepasses und des Visums werden Sie in der Regel schon am deutschen Flughafen nicht mit an Bord genommen.

Dürfen Tiere mit nach Indien?

Planen Sie, Ihren vierbeinigen oder den gefiederten Freund mit nach Indien zu nehmen, ist in jedem Fall ein Heimtierausweis mitzuführen. Gültige Impfungen gegen Tollwut, Staupe, Leishmaniose und Leptospirose sind notwendig. In der Regel ist eine Quarantäne für Hunde und Katzen nicht nötig, bei Vögeln könnte es anders aussehen. Unter Umständen gestaltet sich die Wiedereinfuhr nach Deutschland nach dem Urlaub für Ihr Tier etwas schwieriger als die Einreise nach Indien, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass ihr Hund oder die Katze mit tollwutinfizierten Tieren im Urlaubsland in Kontakt gekommen ist.

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