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Unsere Reiseexpertin Julia hat eine besonders tierische Auszeit hinter sich, denn sie war im Urlaub im afrikanischen Namibia. Welche Tiere sie dort gesehen, was sie alles erlebt hat und ein paar wichtige Infos gibt’s in ihrem Reisebericht.
Bei Gästen aus Deutschland werden Reisen ins afrikanische Namibia immer beliebter. Das hat mehrere Gründe: Die Verständigung ist einfach, die Amtssprache ist Englisch. Aufgrund der Landesgeschichte – Namibia war bis 1915 die Kolonie Deutsch-Südwestafrika, verstehen aber auch sehr viele Einheimische Deutsch und es finden sich im öffentlichen Leben viele deutsche Begriffe, z. B. Ortsnamen wie Lüderitz oder das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebrauten und nach der Hauptstadt benannte Bier Windhoek Lager sowie ein beliebter Kurzer namens Springbocki. Das westafrikanische Land hat deutlich weniger Einwohner als Berlin, ist aber flächenmäßig mehr als doppelt so groß wie das Staatsgebiet Deutschlands. Durch die dünne Besiedelung ist das Autofahren (Vorsicht Linksverkehr!) sehr entspannt. Man sollte sich aber auch darauf einstellen, dass die Tankstellendichte nicht besonders hoch ist und dass es im Fall einer Panne dauern kann, bis das nächste Fahrzeug vorbeikommt. Wenn man nicht selbst fahren möchte, organisieren die meisten Farmen und Lodges gerne individuelle Transfers oder hervorragende Guides für Ausflüge in die Nationalparks und Wüsten.
Bei so vielen deutschen Kultureinflüssen, muss man sich ab und zu mal in Erinnerung rufen „T.I.A. – This is Africa“, wenn es bei der Einreise oder dem Check-in am Flughafen mal ein bisschen chaotisch zugeht oder aus völlig unerfindlichen Gründen eher schleppend vorangeht. Das Leben in der Hitze der afrikanischen Sonne ist nicht wie bei uns immer auf Effizienz, Pünktlichkeit und Genauigkeit ausgerichtet. Aber auch das macht einen guten Urlaub ja aus – dass es anders ist als zu Hause.
Wenn man sich für eine Reise nach Namibia entscheidet, dann ist der Besuch des Etosha Nationalparks ein absolutes MUSS. Es ist das wichtigste Schutzgebiet des Landes und mit einer Fläche von knapp 26.000 km² nicht nur sehr groß, sondern auch eines der zugänglichsten Reservate im südlichen Afrika. Die sehr üppige Tierpopulation und zahlreiche Wasserlöcher bieten schon fast eine Garantie für gute Tier-Sichtungen.
Das Hauptmerkmal des malariafreien Reservats ist eine Salzpfanne, die selbst aus dem Weltall sichtbar ist und einen oft denken lässt, man sähe das Meer am Horizont. Mit einem Zoo-Besuch hat so ein Erlebnis übrigens so gut wie keine Gemeinsamkeiten. Der Nachteil ist: es gibt keine Garantien, dass man genau die Tiere sieht, die man sehen möchte. Aber der große, unbezahlbare Vorteil ist, dass man die Tiere beobachten kann, wie sie sich frei und natürlich bewegen.
Zum Beispiel, wenn man feststellt wie unglaublich langsam es aussieht – wie schnell es aber tatsächlich ist – wenn eine Giraffe läuft. Oder wenn man erleben darf, wieviel Freude ein Elefant beim Baden im Wasserloch hat oder wenn man die Spannung spüren kann, die alle anderen Tiere erfasst, wenn ein Löwe in der Nähe ist. Das ist ein ganz anderes Erlebnis als ein Besuch im Tierpark, das immer in Erinnerung bleiben wird.
Man kann den Etosha mit dem eigenen Wagen erkunden und es gibt innerhalb des Reservates nicht nur eine sehr abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch Restaurants, Tankstellen und Unterkünfte in verschiedenen Kategorien. Aber selbst wenn man nur wenig Zeit hat, kann man im Rahmen eines Tagesausflugs unglaublich viele Tiere sichten. Je weniger Zeit, desto mehr empfiehlt es sich, einen lokalen Guide zu engagieren, der genau weiß, wann welche Tiere wo zu finden sind. Es dauert nämlich ein bisschen, bis man selbst das richtige Auge entwickelt. Denn kleine und selbst große Tiere sind am Anfang schwer im Busch auszumachen.
Die bevorzugte Unterkunft in Namibia ist die Guest Farm. Die Farmen sind meist viele Quadratkilometer groß und eigene kleine umzäunte Reservate. So kann man schon in der Morgendämmerung nach Wildtieren Ausschau halten oder Night Game Drives zur Sichtung nachtaktiver Tiere unternehmen und das alles vor der eigenen Zimmertüre. Einige Farmen bieten die Möglichkeit zu reiten. Sofern man sich einigermaßen sicher auf einem Pferd fühlt, sollte man das unbedingt tun. Auf dem Pferderücken kommt man viel näher an die Wildtiere heran, als zu Fuß oder mit einem Jeep. Es ist ein unvergleichliches Erlebnis durch eine Gnu- oder Impala-Herde zu reiten, neben Zebras zu galoppieren oder Auge in Auge mit einer Giraffe im Busch zu sein.
Die Farmen variieren stark in Bezug auf Standards und Ausstattung. Eine besondere Empfehlung ist die Kambaku Safari Lodge. Kulinarisch bleibt hier kein Wunsch offen: Frisches Obst und selbst gebackene Waffeln zum Frühstück, knackige Salate aus dem eigenen Gewächshaus, jeden Tag ein frisch gebackener Kuchen, tollste Fleisch- und Fischspezialitäten vom Grill, köstliche Desserts und das alles in einer familiären Atmosphäre. Das Abendessen wird gemeinsam auf der Terrasse eingenommen und jeder erzählt von seinen Erlebnissen und v.a. Tiersichtungen des Tages. Die Lodge und vor allem die großzügigen Zimmer sind detailverliebt, individuell und wunderschön gestaltet. Der Service ist super: Auf Wunsch bekommt man auch eine Wärmflasche ins Bett um sich nach einer Night Game Drive wieder aufzuwärmen.
Traumhaft schön ist es dort vor allem für Reiter. Neben liebevoll eingedeckten Buschfrühstück-Austritten, über unglaublich lange Galoppstrecken bis zum Sun Downer Ritt mit Gin Tonic in der Savanne wird hier mehr geboten, als man sich vorher vorstellen konnte. Die Mischung aus Wildlife und Reiten ist einfach perfekt!
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