Unsere Reisereporterin des Monats Rebecca ist eine echte Finnland-Expertin. Sie verrät Ihnen, warum das kleine Land im hohen Norden für sie ein wahrer Sommertraum ist und was es mit Korvapuusti, Mumins und Mökkis auf sich hat.
Erinnern Sie sich noch an Mumin, Muminpapa, Muminmama, Sniff, das Snorkfräulein, die kleine My und all die anderen Wesen aus dem Mumintal? An das blaue Muminhaus und die Abenteuerreisen von Muminpapa? Wissen Sie auch noch, wo das Mumintal liegt? Ganz tief in den Wäldern Finnlands.
Aber HALT! Nicht wegklicken. Keine Sorge, ich werde Ihnen jetzt sicherlich nichts von den wunderschönen, schneebedeckten Winterlandschaften Finnlands erzählen, denn seien wir mal ehrlich, selbst der größte Schneefan hat nach diesem Winter die Nase voll von Schnee.
Was jetzt folgt sind meine Erinnerungen an unvergesslich schöne, endlose Sommertage in Finnland, die dem kleinen Land im hohen Norden eine Chance als Sommerreiseziel geben.
Startpunkt aller meiner finnischen Sommernachtsträume ist Tampere.
Sollten Sie nur wenig Zeit in Tampere verbringen, so sind die folgenden Punkte eine Art Pflichtprogramm:
Schon draußen vor dem Eingang geht es los, ein Fan-Foto mit Mumin selbst. Der Kleine steht dort nämlich in Form einer Statue und begrüßt jeden Besucher höchstpersönlich. Durchs Museum können Sie sich dann im selbstgewählten Tempo, bewaffnet mit einem Heft, das alle wichtigen Informationen enthält und in verschiedenen Sprachen verfügbar ist, bewegen. Zu sehen gibt es Miniaturabbildungen, die die Abenteuer der Mumins zeigen und vieles mehr. Im angrenzenden Mumin-Shop können Sie dann noch nach Lust und Laune Andenken und Mitbringsel kaufen.
Von diesem Aussichtsturm haben Sie einen Blick über die ganze Stadt und die großen Seen Näsijärvi und Pyhäjärvi. Auf der Halbinsel, auf der der Turm empor ragt, liegt auch der Vergnügungspark Särkänniemi, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist.
Und zum Abendessen geht dann entweder auf einen himmlisch guten Burger ins Classic American Diner auf dem Finlayson Gelände. Wer sich an Rentier, Elch, Bär oder Fisch versuchen möchte, dem sei das Restaurant „Viikinkiravintola Harald“ auf der Hämeenkatu empfohlen, das durch wirklich exzellentes, köstliches Essen überzeugt.
Es gibt noch vieles mehr, was es in Tampere zu erkunden gibt und Sie entdecken bei jedem Besuch noch etwas Neues, aber ich möchte Sie jetzt mitnehmen zum absoluten Finnland-Erlebnis – dem Mökki.
So nennen die Finnen ihr Sommerhaus und es gibt eigentlich kaum eine schönere Art seinen Urlaub in Finnland zu verbringen, als mit einem Aufenthalt in einem Mökki oder besser auf einem Mökki. Hierbei handelt es sich nicht um ein Gebäude, in dem man sich aufhält, sondern bei dem man sich aufhält. Mökki, das ist – behaupte ich – ein Grundpfeiler der finnischen Kultur.
Als ich das erste Mal mit meinen Freunden zu einem Mökki gefahren bin, bin ich aus dem Staunen (und später auch aus dem Schwärmen) nicht mehr herausgekommen. Nach einer etwas längeren Autofahrt auf den butterweichen Straßen Finnlands ging es auf eine unbefestigte Schotterpiste, die sich immer weiter durch Feld und Wald hindurch schlängelte, bis sie schließlich an einem Seeufer endete.
Ein umherschweifender Blick aus dem Auto, kein Häuschen weit und breit, lediglich zwei Boote, eins mit Motor, das andere mit Paddeln. Die Antwort auf meine stille Frage kam prompt: „Wir müssen jetzt das Boot nehmen.“
Mit dem Boot ging es dann also vom Seeufer aus weiter zu einer kleinen Insel, die in Mitten eines wunderschönen, blauen Sees liegt und auf der einige kleinere Häuschen stehen, selbstverständlich alle im typischen skandinavischen Rot gestrichen und umringt von Tannen und Birken.
Angelegt wurde natürlich am eigenen Bootssteg, welcher später noch als Sprungschanze dienen sollte.
In so einem Mökki gibt es alles, was man für einen gelungenen Sommerurlaub braucht: Haupthaus, Klo, Abstellkämmerchen, Kühlraum, Sommerküche und schließlich die Sauna. Denn was an so einem Wochenende im Mökki, an dem es kaum bis nie dunkel wird, natürlich nicht fehlen darf, ist die Sauna. Während der Saunaofen den kleinen Raum langsam auf die erwünschte Einstiegstemperatur (80 °C sollten es schon sein) erwärmt, vertreiben Sie sich die Zeit mit einem Kartenspiel bei einem, den Körper auf den bevorstehenden Flüssigkeitsverlust vorbereitenden, kühlen Lonkero, Cider oder Bier.
Das Saunaerlebnis selbst ist dann von Typ zu Typ unterschiedlich. Während manche einen Aufguss als grausame empfinden, bezeichne ich ihn als wohltuend und effektiv: Wie sonst, soll man die Sauna schnell auf 95 °C hoch stochen? Ist das Temperaturlimit dann erreicht, heißt es nur noch: Raus ins Wasser. Hierbei erwies sich dann der Bootssteg wieder als sehr nützlich um grazil wie ein Skispringer oder mit lautem Platscher im See zu verschwinden.
Ist die Körpertemperatur dann erst mal wieder reguliert, lassen Sie sich einfach etwas auf dem Rücken treiben und genießen Sie den abendlichen Sommerhimmel Finnlands und beobachten wie sich ein andeutender Sonnenuntergang plötzlich in einen beginnenden Sonnenaufgang verwandelt: Ein wirklich einmaliger Anblick. Und dabei bietet Ihnen das stille, tiefe, finnische Gewässer die höchste Form von Ruhe und Erholung, die Sie sich vorstellen können.
So ein Aufenthalt im Mökki ist natürlich nicht nur für ein Wochenende geeignet, Sie können durchaus eine Woche oder mehr dort verbringen, die Gegend erkunden oder einfach nur diese einmalige Ruhe genießen. Sollte das für Sie aber Nichts sein, weil Sie noch mehr von Finnland sehen wollen, dann steigen Sie doch einfach in einen Zug.
Mit dem Zug brauchen Sie von Tampere nach Rovaniemi rund 9,5 Stunden. Sie können bequem nachts in Tampere einsteigen, es Sich in einem normalen Zugabteil oder aber auch in einem Schlafwagen bequem machen und morgens kommen Sie dann erholt in Rovaniemi an.
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